Mit einem knappen Sieg über Finnland und zwei klaren Niederlagen gegen Schweden und Tschechien reist die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft aus Tampere ab. Philippe Furrer hat die Leistungen unter die Lupe genommen. Das sagt der SRF-Experte ...
- zur Schweizer Leistung über das ganze Turnier: «Man kann nicht zufrieden sein mit der ersten Euro Hockey Tour. Nach einem Okay-Start, an dem man den Sieg gegen Finnland erzwingen konnte, folgten zwei schlimme Niederlagen, die man so nicht akzeptieren kann.»
- zu Gründen für die harschen Pleiten: «Das Team war dezimiert. Vier Spieler [Calvin Thürkauf, Michael Fora, Lukas Frick und Attilio Biasca, Anm.], die vorher dabei waren, haben nicht gespielt. Die Breite ist ein grosses Thema, die Qualität hat nicht gereicht.»
- zu möglichen Gewinnern im Kampf um die Olympia-Plätze: «Gewinner zu finden ist schwierig. Einige Spieler konnten sich bestätigen, Akzente setzen, selbst wenn es nicht gut lief. Ich denke da an Christoph Bertschy, Sandro Schmid, Michael Fora und auch Reto Berra.»
- zur Goalie-Frage: «Berra hat im ersten Spiel Weltklasse pariert. Gegen Tschechien hat er sich die guten Chancen für das sichere WM-Ticket leider verspielt. Er wird im erweiterten Kreis bleiben, eine Chance haben.»
- zu Verlierern im Olympia-Casting: «Tyler Moy hatte viel zu wenig Impact Plays, Spielzüge, bei denen er sich zeigen konnte. Calvin Thürkauf war mit dem Ausfall nach dem ersten Spiel natürlich sehr unglücklich. Es gab gegen Schweden und Tschechien ganz viele Spieler, die international noch grosse Defizite aufweisen.»
- zum weiteren Weg: « Es zeigt auf, dass wir Schweizer von der Breite her dezimiert sind, dass wir die NHL-Spieler brauchen. Und dass die Genialität von einem Sven Andrighetto oder Denis Malgin fehlt. In der Abwehr braucht es etwa einen Dean Kukan oder Romain Loeffel, der offensive Genialität an den Tag legt. Die sechs Verteidiger, die dabei waren, sind Rollenspieler, die international zum Teil noch nicht mithalten können.»