Patrick Fischers Anruf kommt mitten im SRF-Interview: Der Nati-Coach teilt Marco Lehmann mit, dass er ihn erstmals in die A-Nati aufbieten wird. Es steht die erste Etappe der Euro Hockey Tour im finnischen Tampere an.
«Das löst eine extreme Freude aus», so der formstarke Stürmer des SC Bern. «Es war schon lange mein Ziel. Ich habe zwar darauf gehofft, aber während der intensiven Saison ist das etwas in den Hinterkopf gerutscht.»
Nur Kahun vor Lehmann
Dabei besteht kein Zweifel: Das Aufgebot ist verdient. Lehmann, der New-York-Rangers-Stürmer Patrick Kane als sein Vorbild nennt, ist hinter Dominik Kahun der derzeit zweitbeste Skorer des SCB. 5 Tore hat er in den 18 bisherigen Saisonspielen erzielt, dazu gab er 8 Vorlagen.
«Ich habe mir nicht allzu viel vorgenommen, sondern wollte einfach zu meinem Spiel zurückfinden. Das ist mir zum Glück rasch gelungen», sagt der in Kloten ausgebildete Stürmer zu seinem Formhoch. Zudem verstehe er sich mit seinen Linienpartnern Tristan Scherwey und Center Benjamin Baumgartner sehr gut.
Lange Leidenszeit
Trotz seines anerkannten enormen Talents: Lehmanns Aufstieg ist nicht selbstverständlich. Denn im Sommer 2022 fing er sich eine hartnäckige Viruserkrankung ein, die ihn fast ein Jahr ausser Gefecht setzte.
Lehmann hatte Schwierigkeiten mit der Verdauung und verlor nach eigenen Aussagen 10 kg Gewicht. Erst auf das diesjährige Sommertraining hin wurde er wieder fit. «Ich habe in dieser Zeit die Gesundheit schätzen gelernt. Sie ist das Wichtigste.» Und wenn etwas im Leben nicht wie gewünscht laufe, «dann heisst es einfach: dranbleiben. Irgendwann geht diese Zeit dann schon vorüber.»