Nach total 1312 Partien in der Regular Season beginnen am Montag die Stanley-Cup-Playoffs. Mit Nino Niederreiter (Carolina Hurricanes), Roman Josi (Nashville Predators) und Kevin Fiala (Minnesota Wild) sind noch drei Schweizer dabei. Wir blicken auf ihre Achtelfinal-Duelle.
Carolina Hurricanes – Boston Bruins
Die Ausgangslage: Carolina hat eine äusserst überzeugende Quali gespielt und die Metropolitan Division für sich entschieden. Mit Boston wartet aber ein harter Brocken auf Niederreiter und die Hurricanes. Die Bruins haben sich zwar «nur» im Wildcard-Race für die Playoffs qualifiziert, aber bloss 9 Punkte weniger als Carolina geholt. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von «Canes»-Stammgoalie Frederik Andersen, der die letzten sechs Quali-Spiele verletzt verpasst hat (Carolina fuhr trotzdem sechs Siege ein).
- Fact 1: Zieht man die bisherigen Saisonduelle zu Rate, müsste diese Serie eine kurze Angelegenheit werden. Die Hurricanes gewannen alle drei Duelle mit dem Gesamt-Skore von 16:1.
- Fact 2: Carolina verfügt mit einem Wert von 88 Prozent über das beste Unterzahlspiel der Liga. Und: Kein Team hat weniger Treffer erhalten wie Niederreiter und Co. (202 Gegentore in 82 Partien).
- Fact 3: Weder Boston noch Carolina hat einen Spieler in den Top 30 der NHL-Skorerliste. Brad Marchand (Bruins) ist mit seinen 80 Punkten auf Rang 33 zu finden. Einen Platz vor ihm liegt Sebastian Aho (Hurricanes) mit 81 Punkten. Beide Teams bestechen durch eine grosse Breite im Kader.
Carolina | Boston | |
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Topskorer | Sebastian Aho (81 Punkte) | Brad Marchand (80 Punkte) |
Torhüter |
Frederik Andersen (92,2%) Antti Raanta (91,2%) |
Linus Ullmark (91,7%) Jeremy Swayman (91,4%) |
Meiste Strafminuten | Ian Cole (83) | Brad Marchand (97) |
Powerplay | 22,0% | 21,2% |
Boxplay | 88,0% | 81,3% |
Colorado Avalanche – Nashville Predators
Die Ausgangslage: Das wird ein harter Brocken für Josi und Co. Die Avalanche sind einer der Top-Favoriten auf den Stanley Cup. Die Equipe aus Denver ist eine kleine Allstar-Ansammlung mit NHL-Grössen wie Nathan MacKinnon, Mikko Rantanen oder Cale Makar. Kein Team in der Western Conference hat mehr Punkte gesammelt als die «Avs» (119). Nashville braucht Matt Duchene, Filip Forsberg, Josi und Co. in Topform, wenn es eine Chance haben will. Zudem muss Keeper Juuse Saros über sich hinauswachsen. Der Finne ist aber angeschlagen und verpasste die letzten beiden Quali-Spiele.
- Fact 1: Das Duell zwischen Colorado und Nashville ist auch das Duell der beiden aktuell besten NHL-Verteidiger. Makar (86 Punkte) und Josi (96) sind die heissesten Anwärter auf die Norris Trophy, die jedes Jahr dem besten Abwehrspieler der Liga verliehen wird.
- Fact 2: Dass die Predators gegen Colorado bestehen können, haben sie in der Regular Season mehrfach bewiesen. Drei der vier Duelle gingen an Nashville. Zuletzt feierte das Team aus Tennessee am 28. April einen 5:4-Sieg im Penaltyschiessen. Colorados Makar (2 Tore, 5 Assists) stach in diesen Partien Nashvilles Josi (2 Tore, 4 Assists) knapp aus, obschon er in einem Duell fehlte.
- Fact 3: Die Predators haben zwei der drei grössten Strafenkönige in ihren Reihen. Mark Borowiecki sammelte in lediglich 57 Partien 151 Strafminuten und belegt damit Platz 1. Tanner Jeannot (3.) kommt auf 130 Minuten – dies jedoch in 81 Spielen.
Colorado | Nashville | |
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Topskorer | Mikko Rantanen (92 Punkte) | Roman Josi (96 Punkte) |
Torhüter |
Darcy Kuemper (92,1%) Pavel Francouz (91,6%) |
Juuse Saros (91,8%) David Rittich (88,6%) |
Meiste Strafminuten | Kurtis MacDermid (89) | Mark Borowiecki (151) |
Powerplay | 24,0% | 24,4% |
Boxplay | 79,7% | 79,2% |
Minnesota Wild – St. Louis Blues
Die Ausgangslage: Eine sehr ausgeglichene Affiche darf erwartet werden. Beide Teams gewannen in der Central Division hinter Colorado fast gleich viele Punkte, Minnesota sicherte sich erst ganz zum Schluss das Heimrecht. Spannend wird sein, auf welchen Goalie Wild-Coach Dean Evason setzt. Mit der Verpflichtung von Marc-André Fleury im März wurde Stammkeeper Cam Talbot ein dreifacher Stanley-Cup-Sieger zur Seite gestellt. Bei St. Louis hat Ville Husso dem arrivierten Jordan Binnington den Rang abgelaufen.
- Fact 1: Mit den Wild und den Blues treffen zwei der offensiv stärksten Mannschaften aufeinander. Minnesota erzielt pro Spiel durchschnittlich 3,72 Tore (5. Rang in der NHL), St. Louis gar 3,77 Treffer (3. Rang). Ihre Offensiv-Power stellten die beiden Teams auch in den drei Direktduellen unter Beweis. Diese endeten 6:4, 4:3 n.V. und 6:5 n.V. – immer mit dem besseren Ende für St. Louis.
- Fact 2: Die grössten Unterschiede gibt es bei den «Special Teams»: Die Blues gehören sowohl im Powerplay (27,0%) als auch im Boxplay (84,1%) zu den Top 5 der Liga. Minnesota reicht es in beiden Kategorien nicht in die vordere Hälfte aller NHL-Teams.
- Fact 3: Mit Kirill Kaprisow hat Minnesota eine Tor- und Punkte-Maschine in seinen Reihen. Der 25-jährige Russe traf 47 Mal ins Schwarze und sammelte 108 Punkte. Auch die statistische Nummer 2 der Wild, Nati-Stürmer Fiala mit 85 Zählern, war in der Quali noch produktiver als St. Louis' Topskorer Wladimir Tarasenko (82 Punkte).
Minnesota | St. Louis | |
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Topskorer | Kirill Kaprisow (108 Punkte) | Wladimir Tarasenko (82 Punkte) |
Torhüter |
Cam Talbot (91,1%) Marc-André Fleury (90,8%) |
Ville Husso (91,9%) Jordan Binnington (90,1%) |
Meiste Strafminuten | Brandon Duhaime (122) | Niko Mikkola (55) |
Powerplay | 20,5% | 27,0% |
Boxplay | 76,1% | 84,1% |