Die Regular Season 2021/22 ist Geschichte, nun stehen in der NHL die Playoffs vor der Tür. Bevor wir auf die heissesten Anwärter auf den Stanley Cup zu sprechen kommen, hier noch einige Eckdaten zur «Post Season».
Wie lange dauern die NHL-Playoffs?
Die Jagd nach der prestigeträchtigsten Klub-Trophäe im Eishockey beginnt am 2. Mai, sprich in der Nacht auf Dienstag Schweizer Zeit. Allerspätestens am 30. Juni steht der neue (und alte?) Stanley-Cup-Sieger fest.
In welchem Modus wird gespielt?
Die besten 8 Teams aus der Eastern und Western Conference qualifizieren sich für die Playoffs. Dazu gehören die Top 3 aus den 4 Divisions sowie je zwei Mannschaften pro Conference, die sich über einen Wildcard-Platz in die Endphase der Saison spielten.
Sämtliche Playoff-Runden werden im Best-of-7-Modus ausgespielt. Die Paarungen in der 1. Runde basieren auf dem Abschneiden der Teams in der Regular Season. Bis und mit Halbfinal wird innerhalb der Conference gespielt. Im Stanley-Cup-Final trifft der Sieger der Western auf den Sieger der Eastern Conference.
Der Titelverteidiger
In den letzten beiden Jahren gab es kein Vorbeikommen an den Tampa Bay Lightning. 2020 triumphierten die «Bolts» in der kanadischen «Bubble», 2021 bestätigten sie ihre Dominanz mit 4:1 Siegen in der Finalserie gegen Montreal.
Auch in den bevorstehenden Playoffs ist mit der Equipe um die beiden Stürmerstars Steven Stamkos und Nikita Kutscherow zu rechnen. Eine ähnliche Dominanz wie in den Vorjahren ist aber nicht zu erwarten, denn die Konkurrenz hat aufgeholt.
Die grössten Herausforderer
- Florida Panthers: Das Team aus dem «Sunshine State» hat eine bemerkenswerte Regular Season hingelegt. Nicht einmal ein Missbrauchsskandal, in den der mittlerweile Ex-Florida-Coach Joel Quenneville involviert gewesen war , konnte die Panthers stoppen. Auch mit Andrew Brunette an der Bande läuft die Tor-Maschinerie um Aleksander Barkov und Jonathan Huberdeau wie aus einem Guss. Mit Claude Giroux konnte sich Florida vor der Trade-Deadline zudem noch entscheidend verstärken.
- Colorado Avalanche: Die Titelchancen der «Avs» werden gar noch etwas grösser eingeschätzt als jene von Quali-Sieger Florida. Colorado verfügt über eindrückliche Offensivpower und ist durch Cale Makar und Devon Toews, um nur zwei Namen zu nennen, auch in der Defensive hochkarätig aufgestellt. In Sachen Talent macht den Avalanche niemand etwas vor. Doch können sie dieses Potenzial ummünzen?
- Toronto Maple Leafs : Potenzial ummünzen? Da klingelt es bei den «Ahornblättern». Von den Einzelspielern her wäre Toronto der erste Stanley-Cup-Triumph seit 1967 schon länger zuzutrauen. Doch auch die Generation um Ex-ZSC-Spieler Auston Matthews hat in den vergangenen Jahren in den Playoffs versagt. Das Kader ist weiter stark, die Voraussetzungen zum Titel sind gegeben. Doch das ist nichts Neues.
Die Chancen der Schweizer
- Roman Josi – Nashville: Die Predators steigen als klare Aussenseiter in die Playoffs. Bereits das Überstehen der 1. Runde wäre eine Überraschung. Die Mannschaft kann in der Breite nominell nicht mit einem Grossteil der Konkurrenz mithalten. Die Abhängigkeit von Spielern wie Josi, Filip Forsberg oder Matt Duchene dürfte zu gross sein.
- Kevin Fiala – Minnesota: Die Wild haben sich zu einem Geheimfavoriten gemausert. In der Offensive ist Minnesota derart gut aufgestellt, dass es sich leisten kann, Fiala «nur» in der 2. Sturmformation laufen zu lassen. Diese funktionierte zum Ende der Regular Season mindestens so gut wie die Paradelinie um Kirill Kaprisow.
- Nino Niederreiter – Carolina: Die Hurricanes beeindruckten in der Qualifikation mit grosser Konstanz. Nur Florida und Colorado holten noch mehr Punkte. Carolina gilt als sehr balanciertes Team, das kaum Schwächen aufweist. Ein Fragezeichen gibt es allerdings auf der Goalie-Position: Stamm-Torhüter Frederik Andersen laboriert noch an einer Verletzung und ist für den Playoff-Auftakt fraglich.