«Wir nahmen zu viele Strafen und kassierten einen Shorthander. Das darf nicht passieren.» Die Analyse von Nino Niederreiter nach der 2:4-Niederlage gegen die Boston Bruins ist schonungslos. Es ist im dritten Aufeinandertreffen der erste Dämpfer für die Carolina Hurricanes in der Playoff-Serie gegen das Team aus Massachusetts – und die erste Niederlage nach acht Siegen de suite.
In den beiden Spielen zuvor war es dem Bündner und seinem Team hingegen nach Wunsch verlaufen. Vor heimischem Publikum spielten die «Canes» zwei Mal stark auf und schossen jeweils fünf Tore. Auch Niederreiter traf insgesamt drei Mal – eine Marke, für die er in den Playoffs zuvor fünf Jahre und insgesamt 39 Spiele gebraucht hatte.
Es ist Zeit, den Spiess umzudrehen.
Carolinas offene Rechnung
Mit den beiden Heimsiegen hat der Klub aus North Carolina bereits jetzt ein Duell mehr gewonnen als in den letzten Aufeinandertreffen mit Boston. 2019 ging der Conference-Final mit 0:4 und im Jahr darauf der Viertelfinal mit 1:4 klar verloren. «Es ist Zeit, den Spiess umzudrehen», weiss auch Niederreiter.
Im Vergleich zu früher sei seine Mannschaft, damals noch mit vielen jungen Spielern im Kader, gereift. «Wir sind mittlerweile erwachsen geworden», sagt er. So attestiert Niederreiter seinem Klub denn auch gute Chancen, in den Playoffs «ganz weit nach vorne» zu kommen.
Raleigh als Trumpf
Noch immer führt Carolina in der Serie mit 2:1-Siegen und hat gute Karten für das Weiterkommen. «Auswärts mit 3:1 in Führung zu gehen, wäre sehr wichtig», blickt Niederreiter auf den Sonntag voraus. Gelingt der Coup an der Ostküste, wollen Niederreiter und Co. vor eigenem Anhang die Serie entscheiden.
Dabei helfen soll laut dem 29-Jährigen – trotz der Absenz von Stammgoalie Antti Raanta und dessen Ersatz Frederik Andersen – die Atmosphäre in Raleigh: «Unser Stadion ist eines der lautesten in der ganzen Liga.»