Akira Schmid war nach dem 4:0-Erfolg im 7. Playoff-Achtelfinalspiel gegen die New York Rangers der gefeierte Mann auf Seiten der New Jersey Devils. Der Berner Keeper war mit seinem Shutout nicht nur der Held in der «Belle», er hatte auch sonst massgeblichen Anteil daran, dass die Devils die Serie nach einem 0:2-Rückstand noch drehen konnten.
New Jersey war mit zwei 1:5-Heimniederlagen denkbar schlecht in die Playoffs gestartet. Der Tscheche Vitek Vanecek war dabei nicht der gewünschte Rückhalt zwischen den Pfosten. Doch dann schlug die Stunde von Schmid: Bei seiner Playoff-Premiere – ausgerechnet auswärts im legendären Madison Square Garden in Manhattan – brillierte der 22-Jährige beim 2:1 nach Verlängerung mit 35 Paraden und einer Fangquote von über 97 Prozent.
Es folgten ein 3:1-Sieg auswärts und zu Hause in Spiel 5 der 1. NHL-Shutout in den Playoffs (4:0). Spiel 6 war dann der einzige Rückschlag im Playoff-Märchen Schmids: Bei der 2:5-Niederlage wurde der Schweizer im Schlussdrittel beim Stand von 1:5 ausgewechselt. Doch Devils-Coach Lindy Ruff schenkte Schmid im alles entscheidenden Spiel wieder das Vertrauen – und wurde dafür belohnt.
Keine Zeit zum Feiern
«Es war bis jetzt mein wichtigstes Spiel», sagte Schmid nach geschlagener Schlacht in der Devils-Umkleidekabine ins SRF-Mikrofon. Nervös sei er vor der Partie nicht gewesen, so der Torhüter: «Aber den Druck habe ich schon gespürt. Schliesslich war es ein Spiel 7.» Die Erleichterung nach dem Viertelfinal-Vorstoss ist bei ihm und den Devils gross: «Ich bin überglücklich. Denn es war eine enge Serie.»
Viel Zeit, um zu feiern, bleibt nicht. Denn bereits in der Nacht auf Donnerstag sind die Devils ein erstes Mal gegen die Carolina Hurricanes gefordert. Von den bisherigen vier Saisonduellen konnten beide Teams je zwei für sich entscheiden. In den letzten beiden Aufeinandertreffen ging New Jersey als Sieger vom Eis.
Stolzer Hischier – Siegenthaler gibt bei Meier Entwarnung
Auch Devils-Captain Nico Hischier sprach vom «wahrscheinlich grössten Spiel» seiner Karriere. Der Walliser Center lobte seine Teamkollegen in den höchsten Tönen und sagte: «Wir haben genau so gespielt, wie wir wollten. So konnten wir einen super Sieg einfahren.» Rückblickend auf die ganze Serie gegen die Rangers meinte Hischier: «In den ersten beiden Partien haben wir nicht gut gespielt. Aber wir konnten schnell reagieren und haben ab Spiel 3 einfach unser Ding durchgezogen.»
«Wir haben immer daran geglaubt, dass wir das bessere Team sind», gab Verteidiger Jonas Siegenthaler zu Protokoll. Angesprochen auf die Rivalität mit den Rangers meinte der Zürcher, der im zweiten Spiel überraschend mit der Zuschauerrolle hatte Vorlieb nehmen müssen: «Es ist ein Derby. Ähnlich wie bei ZSC – Kloten gab es im Vorfeld Sticheleien. Deshalb ist es sehr cool, dass wir sie schlagen konnten.»
Beim Interview-Termin nach dem Spiel fehlte Timo Meier, der im Schlussdrittel einen harten Check kassiert hatte und nicht mehr weiterspielen konnte. Siegenthaler konnte aber etwas Entwarnung geben: «Ich konnte rasch mit ihm sprechen und es geht ihm soweit gut. Er hat etwas eine krumme Nase, aber Timo ist sehr hart im Nehmen.»