Aktuell ist die NHL für Janis Moser ziemlich genau 2 Stunden Autofahrt entfernt. Denn statt in Glendale mit den Arizona Coyotes in der besten Liga der Welt Eishockey spielen zu dürfen, steht der 21-Jährige für das Farmteam, die Tucson Roadrunners, auf dem Eis.
Manchmal wird man hier einfach in die AHL geschickt, hat nicht einmal mit jemandem darüber gesprochen und hat keine Ahnung, was läuft.
Völlig unerwartet kommt dies nicht, schliesslich hat Moser den Schritt nach Übersee erst in diesem Sommer nach einer starken Saison mit Biel gewagt. Gleichzeitig scheint Arizona derzeit ein gutes Pflaster für junge Spieler zu sein, steckt das Team doch mitten in einem Neuaufbau, nachdem man in den letzten 9 Jahren nur einmal in die Playoffs einziehen konnte. Zudem hatte Moser in der Vorbereitung solide Leistungen gezeigt.
Der Umgangston kann rauer sein
Dennoch ist der Schweizer nicht enttäuscht: «Sie haben ehrlich und offen begründet, wie sie es sehen und ich konnte das gut nachvollziehen.» Die Verantwortlichen bei Arizona wollen Moser langsam an die NHL heranführen und kommunizierten dies auch deutlich.
Nicht selbstverständlich in Nordamerika: «Manchmal wird man hier einfach in die AHL geschickt, hat nicht einmal mit jemandem darüber gesprochen und hat keine Ahnung, was läuft.»
In Nordamerika ist vieles anders
Bei Tucson soll Moser viel Eiszeit erhalten und sich so an das «andere» Spiel in Nordamerika gewöhnen – etwas, das bei Verteidigern oft länger dauert als bei Stürmern. «Es ist nicht das kleinere Spielfeld, sondern die ganze Spielart. Alles ist enger, deshalb hat man mehr Körperkontakt. Es sind die Details, bei denen man sich anders bewegen und verhalten muss als in der Schweiz.»
Auch was die Physis und seine offensiven Fähigkeiten betrifft, sieht das Talent selber noch Luft nach oben. Dabei darf man aber eines nicht vergessen: Moser ist erst 21, für Verteidiger ein junges Alter – er hat noch viel Zeit, sich seinen NHL-Traum zu verwirklichen. Denn auch Roman Josi musste einst den Umweg über die AHL nehmen, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen.