Als wäre er nie weg gewesen: Reto Berra zeigte beim 3:2-Auswärtssieg der Anaheim Ducks bei den San Jose Sharks in 65 Minuten nicht weniger als 40 Paraden. Und im Shootout, das über neun Runden ging, wehrte der Zürcher Goalie sechs weitere Versuche der Sharks ab.
Dies ist keine Selbstverständlichkeit, wenn man bedenkt, wie selten Berra in den letzten Monaten in der NHL zum Einsatz gekommen ist. Einige Zahlen:
- Letztmals von Beginn an zwischen den Pfosten stand Berra am 3. April 2017 – damals noch für die Florida Panthers.
- Seinen letzten Sieg in der NHL verbuchte Berra am 1. Dezember 2015 – damals noch für die Colorado Avalanche.
- In der aktuellen Saison war Berra für Anaheim zuvor nur zu drei Teileinsätzen gekommen.
- In den letzten 23 Monaten bestritt Berra nur vier Partien von Anfang an.
Angesichts dieser Vorzeichen konnte es wenig erstaunen, dass Berras Start in die Partie eher suboptimal verlief. Bereits den 2. Schuss auf sein Gehäuse musste der 30-Jährige passieren lassen.
Schön zu sehen, dass es ihm läuft.
«Das war hart. Aber ich bin ruhig geblieben und danach besser und besser ins Spiel gekommen», sagte der Zürcher, der nur wegen der Verletzung von Ryan Miller zur Zeit in der NHL-Equipe weilt.
Berra liess sich danach nur noch im Schlussdrittel im Powerplay bezwingen. «Ich bin richtig zufrieden, es sind zwei wichtige Punkte für uns. Ich fühle mich sehr willkommen im Team, meine Mannschaftskollegen sind grossartig.»
Ducks-Coach Randy Carlyle lobte: «Reto hat uns den Extrapunkt gesichert. Er ist ein guter Typ und wir sind dankbar, dass wir ihn haben. Schön zu sehen, dass es ihm läuft.»
Die perfekte Shootout-Bilanz
Dass es Berra auch im Penaltyschiessen – trotz dreier identischer Gegentreffer hoch auf der Stockhandseite – lief, kam weniger überraschend. Der Schweizer hat eine perfekte Bilanz in NHL-Penaltyschiessen:
- Sämtliche sieben Shootouts hat Berra gewonnen. Vier in der Saison 2013/14 für Calgary, zwei in der Saison 2014/15 für Colorado und jetzt auch eines für die Anaheim Ducks.
Sendebezug: Radio SRF 3, Morgenbulletin, 21.11.17, 08:30 Uhr