Vor ziemlich genau einem Jahr verfolgte Jake Guentzel den Stanley-Cup-Final zwischen Pittsburgh und San Jose noch vor dem Fernseher. Als Fan und im Wissen, dass er in Kürze ins «Prospect»-Camp der Penguins – sozusagen ein Probetraining für die kommende Saison – einrücken würde.
Von 0 auf 100
«Jake sass während dem Final auf der Couch und murmelte vor sich hin: ‹Oje, sie gewinnen den Stanley Cup und es wird sehr schwierig, ins Team zu kommen›», so der Vater des 22-jährigen Rookies. Zu diesem Zeitpunkt spielte Guentzel noch in College-Ligen, vereinzelt in der AHL.
Ein Jahr später fehlen Pittburgh nach dem 4:1-Sieg in Spiel 2 gegen Nashville noch 2 Siege zur Titelverteidigung. Und Guentzel war bisher der überragende Spieler im Playoff-Final.
Rekorde wackeln
Sowohl in Spiel 1 als auch im 2. Duell gegen Nashville stahl der Center den eigentlichen Stars bei Pittsburgh, Crosby und Malkin, die Show. In beiden Partien erzielte der Amerikaner das entscheidende Tor, beim 4:1-Sieg in der Nacht auf Donnerstag zudem den wichtigen Ausgleich zum 1:1. Kein anderer Rookie hat in der NHL-Playoff-Geschichte mehr Gamewinner auf dem Konto als Guentzel (5).
MVP nicht ausgeschlossen
Mit bisher 12 Toren in den Playoffs steht Guentzel vor einem weiteren Meilenstein. Seit 1981 hält Dino Ciccarelli mit 14 Treffern den Tor-Rekord eines Rookies in den Playoffs. Mindestens 2 Spiele bleiben Guentzel, um auch diese Marke zu knacken.
Vor einem Jahr fieberte er noch vor dem TV mit, nun wird Guentzel in Nordamerika bereits als möglicher Gewinner der Conn Smythe Trophy gehandelt. Diese wird nach dem letzten Finalspiel an den wertvollsten Spieler der gesamten Playoffs vergeben.
Sendebezug: Radio SRF 3, Morgenbulletin, 01.06.2017 06:05 Uhr