Happy End in der komplizierten Saga um John Scott und seine Teilnahme am Allstar-Game der NHL am Samstag in Nashville: Der 33-jährige Stürmer, der mit den Fäusten talentierter ist als mit dem Stock, wird nun doch für das Team der Pacific Division auflaufen dürfen – und zwar wie von den Fans gewünscht als Captain.
Mitten in der Prominenz
Begonnen hatte das Drama um Scott als Scherz im Internet. Doch der kampfstarke Stürmer der Arizona Coyotes (285 NHL-Spiele, 11 Punkte, 542 Strafminuten) wurde von den Fans mit Pauken und Trompeten als Captain ins Allstar-Game gewählt. Seine Amtskollegen aus den 3 anderen Divisions heissen Jaromir Jagr, Patrick Kane und Alexander Owetschkin. Letzterer kann aber aufgrund einer Verletzung nicht am All-Star Game teilnehmen.
Die NHL versuchte in der Folge alles, um dem Treiben um Scott ein Ende zu bereiten. Die Bitte, von selber auf eine Teilnahme in Nashville zu verzichten, blieb jedoch unerhört.
Ich weiss, dass ich kein All-Star-Spieler bin. (...) Aber ich habe das Recht, diese Wahl anzunehmen.
Danach wurde Scott von Arizona zu den Montreal Canadiens getradet, welche Scott gleich in die AHL-Pampa nach St. John’s weiter schickten. Die NHL-Karriere des Stürmers war somit auf Eis gelegt. Auch die Teilnahme am Allstar-Game schien vom Tisch.
Doch die Liga-Bosse hatten die Rechnung erneut ohne die Internet-Community gemacht. Nach einem empörten Aufschrei zahlloser Fans bestätigte die NHL Scott mittlerweile als Captain der Pacific Division.
Der letzte grosse Auftritt?
Scott selber äusserte sich auf der Sportler-Plattform The Players' Tribune wie folgt zu den Vorfällen: «Ich weiss, dass ich kein All-Star-Spieler bin. Aber ich habe eine Wahl gewonnen. Und es war eine Wahl aus einem sehr begrenzten Pool. Dafür muss man in der NHL spielen. Ich habe mir den A**** aufgerissen, um ein NHL-Spieler zu werden. Also habe ich auch das Recht, diese Wahl anzunehmen.»
In seinem mit ziemlicher Sicherheit letzten Spiel im NHL-Rahmen wird Scott somit die Hände von Kane, Tavares und Jagr schütteln dürfen.
Sendebezug: Radio SRF 3, Morgenbulletin, 28.01.2016, 08:30 Uhr.