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Biel-Trainer Kevin Schläpfer
Legende: Biel-Trainer Kevin Schläpfer EQ Images

NHL Kevin Schläpfer: «Die feinere Klinge hat gesiegt»

Der Stanley-Cup-Final zwischen Chicago und Boston war auch das Duell der beiden ehemalige Lockout-Stars des EHC Biel, Patrick Kane und Tyler Seguin. Biel-Coach Kevin Schläpfer hat die Finalserie verfolgt und freut sich, dass am Ende die spielerische Klasse obsiegt hat.

Kevin Schläpfer, Sie haben sich vor dem Stanleycup-Final einmal mehr als Fan von Patrick Kane geoutet. Die überragende Leistung von Chicagos Nummer 88 dürfte sie nicht überrascht haben?

Schläpfer : Nein, ich war schon immer überzeugt, dass er vom Potenzial her zu den besten Spielern der Welt gehört. Seine Leistung konnte mich nicht gross überraschen…

Wie analysieren Sie als Trainer den Umschwung in der Serie? Nach Game 3 schien Boston alle Karten in der Hand zu haben.

Die Bruins sind physisch die bessere Mannschaft, schienen körperlich etwas gefestigter. Aber ich bin am Ende froh, dass sich mit den Blackhawks die spielerisch bessere Mannschaft durchgesetzt hat. Es ist das Eishockey, das auch mir persönlich näher liegt. Chicago hat mit Patrick Kane, Jonathan Toews oder Duncan Keith spielerisch starke Akteure, die für Geniestreiche gut sind. Die Bruins mit Zdeno Chara oder Milan Lucic machen ihre Tore eher durch physische Präsenz. Aber: Am Ende hat im Duell dieser zwei Komponenten die feinere Klinge obsiegt.

Zur Person

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Der 43-jährige Baselbieter Kevin Schläpfer ist seit 2010 Trainer beim EHC Biel und hat die NLA in der letzten Saison mit den Lockout-Stars Patrick Kane und Tyler Seguin verzaubert.

Boston schien physisch nicht mehr so präsent wie vor zwei Jahren, als man die Vancouver Canucks «wegräumte».

Boston war körperlich nach wie vor überlegen. Aber Gegenspieler wie Patrick Kane, Patrick Sharpe, Jonathan Toews oder Marian Hossa können nie ganz ausgeschaltet werden, da kann man physisch noch so stark sein. Ihnen gelingt immer ein Geistesblitz und darum haben sie die Final-Serie auch gewonnen.

Für Ihren anderen «Ex-Schützling», Bostons Tyler Seguin, schien das Tor in den Playoffs wie zugenagelt. Eigentlich unglaublich, wenn man sich an seine Zeit in Biel zurückerinnert.

Es scheint fast so, als hätte Seguin sein Pulver bereits in Biel verschossen… Er war für mich in dieser Finalserie trotzdem der auffälligste Spieler bei Boston, aber er hat die Tore einfach nicht mehr gemacht – so auch zuletzt im 6. Spiel. Seguin litt unter Pech im Abschluss, aber das hat jeder Spieler in seiner Karriere schon erleben müssen. Es wird sich für ihn schon wieder zum Guten wenden. Man muss in einer solchen Situation ruhig bleiben und darf nicht alles in Frage stellen.

Konnten Sie den beiden Spielern während den Playoffs noch irgendwie Mut zusprechen?

Wir haben uns vor dem Start zum Stanley Cup ausgetauscht und dann abgemacht, dass wir erst nach der Serie wieder voneinander hören. Ich werde heute oder morgen versuchen, mit Kane und Seguin zu sprechen. Das wird schon klappen.

Wird der Titel von Kane auch beim EHC Biel irgendwie gefeiert?

Wir dürfen in Biel ein bisschen stolz sein, dass diese beiden ehemaligen Mitspieler nun so im Mittelpunkt gestanden haben. Das war natürlich auch gute Reklame für Biel. Und ich werde Kane und Seguin sicher offerieren, dass sie die Vorbereitung auf die neue Saison wieder bei uns machen können… (lacht)

Und Sie? Fliegen Sie noch schnell nach Chicago zum Meisterumzug?

Nein, nein. Ich mache ab Samstag Ferien. Die Zeit ist somit schon verplant, ich kann da nicht mehr umbuchen.

Wie läuft es eigentlich im Sommertraining beim EHC Biel? Treffen Sie jeden Morgen einen Haufen «playoff-übernächtigter» Spieler an?

Die meisten Spieler haben es ähnlich wie ich gemacht, die Spiele in der Nacht aufgenommen und sie dann zum Morgenessen, zum Brunchen geschaut. Das ist auch vernünftiger so, man fällt nicht völlig aus dem Rhythmus.

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