Er ist nah dran, aber doch nicht ganz mit dabei. Mirco Müller gehört zur Organisation der San Jose Sharks, welche gegen die Pittsburgh Penguins um den Stanley-Cup spielen. In dieser Saison kam der talentierte Verteidiger auf 11 Einsätze, in den Playoffs wurde er bisher nicht aufgeboten.
Wir haben uns mit Müller per Skype unterhalten und wollten zunächst wissen:
Wurmt es Sie, die Finalserie als Zuschauer mitzuverfolgen?
Ein wenig schon. Jeder Spieler würde gerne auf dieser Bühne spielen. Der Hype ist riesig, gerade hier in San Jose, weil das Team erstmals im Final steht. Aber ich bin erst 21 Jahre alt und überzeugt, dass meine Chance eines Tages kommen wird.
Haben Sie Kontakt zum Team, trainieren Sie mit?
Wir bilden zu dritt oder viert eine Trainingsgruppe, die sogenannten «Black Aces». Wir trainieren separat mit einem eigenen Trainer. Kontakt zu den Spielern habe ich aber schon. Ab und zu gehen ich mit den Kollegen essen.
In welchen Bereichen müssen Sie sich noch steigern, um sich in der weltbesten Liga zu etablieren?
Über die Anlagen verfüge ich zweifellos. Es ist eine Frage der Konstanz. Sich zu etablieren heisst, in 82 Spielen sein bestes Spiel bringen zu können. Für Verteidiger gilt: Aggressiv auftreten. Bereit sein. An jedem einzelnen Spieltag. An den Details wie der Lauf- und Schusstechnik können wir aktuell in der kleinen Trainingsgruppe ideal arbeiten. »
Die Finalserie zwischen San Jose und Pittsburgh ist hart umkämpft. Die Penguins haben die beiden Heimspiele zum Auftakt mit jeweils einem Tor Differenz gewonnen. Worin sehen Sie die Gründe, dass in dieser engen Serie Pittsburgh führt?
Das ist nicht einfach zu beurteilen. Details haben die beiden Spiele entschieden. Die zweite Partie ging in die Verlängerung, sie hätte genau so gut auf unsere Seiten kippen können. Pittsburgh verfügt über mehr Final-Erfahrung, vielleicht ist das ein wichtiger Vorteil. Bei San Jose sind die Schlüsselspieler zum grossen Teil erstmals in einem Final dabei. Das Heimspiel vom Samstag wird enorm wichtig. Siegen die Sharks, ist wieder alles offen.
Sollte San Jose die Serie drehen, wären Sie offiziell ein NHL-Champion, da Sie während der Regular Season für dieses Team auflief. Was würde Ihnen dies bedeuten?
Ich würde mich nicht verantwortlich fühlen für einen solchen Triumph. Es wäre aber natürlich cool, dies mitzuerleben.
Sendebezug: Radio SRF 3, 02.06.2016, 07:03 Uhr.