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Zürcher neu in der NHL Berni: «Habe immer gehofft, dass ich meine Chance erhalte»

Tim Berni nutzt sein verfrühtes Weihnachtsgeschenk voll aus: Seit seinem NHL-Debüt für Columbus sammelt der Verteidiger viel Eiszeit.

Gleich sofort hat sich Tim Berni nicht gefreut, als er im Klub hörte, dass er zu seinem NHL-Debüt kommen soll. «Ich wollte lieber noch warten. Man hat auch schon Geschichten gehört, in denen es wieder anders kam», erzählt der Zürcher. Erst als er am nächsten Morgen seinen Namen tatsächlich auf dem Line-up der Columbus Blue Jackets sah, kam die Freude bei ihm an.

Nach einem Jahr in Nordamerika und 87 AHL-Partien gab der Verteidiger am 6. Dezember sein Debüt in der besten Eishockey-Liga der Welt. «Zuerst war ich schon etwas überrascht. Aber gleichzeitig auch nicht, denn als Sportler glaubt man an seine Fähigkeiten und hofft immer, dass man seine Chance erhält», sagt der 22-Jährige.

Zum Handkuss kam Berni, weil bei Columbus derzeit gleich vier Stamm-Verteidiger ausfallen. Seit seinem verfrühten Weihnachtsgeschenk stand er nun bereits acht Mal im Einsatz, kam teilweise auf über 21 Minuten Eiszeit. Sein Einstand, er ist gelungen.

Persönlich habe ich jetzt nicht allzu viel zu verlieren.
Autor: Tim Berni

So viel Eiszeit zu erhalten, sei «sehr wichtig und cool» für ihn. Er wolle das Vertrauen von seinen Coaches weiter aufbauen, damit er im Line-up bleibe. «Natürlich mache ich noch Fehler, das gehört dazu. Das ist ein Prozess, wenn man neu in die NHL startet», sagt der Ex-ZSC-Spieler. Der Verteidiger versuche einfach, möglichst nahe bei seinen Gegenspielern zu sein, denn in dieser Liga nutzt jeder auch die kleinsten Räume.

Seinem Klub Columbus läuft es derzeit nicht optimal, man befindet sich im Umbruch und hat mit vielen Verletzten zu kämpfen. Dementsprechend liegt man mit 19 Niederlagen aus 31 Spielen am Tabellenende der Metropolitan Division. «Natürlich möchte ich dem Team helfen, zu gewinnen. Persönlich habe ich aber nicht allzu viel zu verlieren.» Er wolle Eiszeit sammeln und sich weiter in der NHL aufdrängen.

Wie lange er nämlich im Oberhaus bleiben darf, ist unklar. Auch Berni weiss nicht, wann die verletzten Blue-Jackets-Verteidiger zurück sein werden und ob er dann wieder retour in die AHL muss. «Ich fokussiere mich auf den Moment und freue mich noch auf viele Spiele, vor allem auf Duelle mit den anderen Schweizern in der Liga», so der 22-Jährige.

Berni will die Zeit geniessen

Sein Vertrag in Nordamerika läuft noch bis Ende Saison, darüber macht er aber sich noch keine Gedanken: «Das ist noch weit weg. Ich konzentriere mich Spiel für Spiel auf meine Leistungen und geniesse auch die Zeit. Es ist ein Privileg, hier sein zu dürfen und zu spielen.»

NHL

SRF zwei, sportflash, 20.12.22, 20:00 Uhr ; 

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