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Gross war die Freude im Genfer Lager nach der Schluss-Sirene in Davos. Kein Wunder, denn der Westschweizer Klub war in seiner 108-jährigen Geschichte nicht gesegnet mit Trophäen. Einen Meistertitel konnte Servette nie bejubeln, die zwei unbedeutenden Cup-Siege 1959 und 1972 waren bis zum 5:3-Finalerfolg gegen ZSKA Moskau die einzigen Titel.
Schwung in die NLA mitnehmen
«Wir sind sehr stolz, dass uns der Sieg in Davos gelungen ist», sagte der sichtlich zufriedene Präsident Hugh Quennec. Und Captain Goran Bezina meinte: «Es ist unser 1. Titel. Ich hoffe, es ist nicht der letzte.» Der Schweizer Nationalspieler will mit seinem Team den Schwung vom Spengler Cup in die Meisterschaft mitnehmen. «Bislang lief es uns in der NLA nämlich noch nicht nach Wunsch.» Servette liegt momentan nur auf Platz 8.
Initialzündung für Mayer?
Ebenfalls von einer Initialzündung sprach Goalie Robert Mayer, der im Endspiel zahlreiche starke Paraden zeigte. Er reise zuversichtlich und mit einem guten Gefühl nach Nordamerika zurück. Der 24-Jährige will sich in der AHL bei den Hamilton Bulldogs, dem Farmteam der Montréal Canadiens, für Einsätze in der NHL empfehlen.
«Kaum zu kontrollieren»
«Wir hatten Moskau zwei Drittel lang gut im Griff», analysierte Servette-Trainer Chris McSorley vor der Pokalübergabe. «Doch als sie dann aufdrehten, waren sie kaum mehr zu kontrollieren.» Alexander Frolow, ZSKA-Torschütze zum 2:4, trauerte etwas den ersten 40 Minuten nach. «Wir haben es ihnen zu einfach gemacht. Schön, dass wir danach Charakter gezeigt haben. Leider reichte es nicht.»
Hungriges Servette
Mit Servette hat in Davos die richtige Mannschaft triumphiert. Die Genfer gewannen alle 4 Spiele und schlugen dabei zweimal Moskau und einmal das Team Kanada. Inwieweit sie davon in der Meisterschaft profitieren können, werden die nächsten Wochen zeigen. Klar ist: Der Hunger ist geweckt.