Markus Bütler, die Rapperswil-Jona Lakers führen nach Spiel 1 in der NLB-Finalserie gegen Langenthal. Läuft alles nach Plan?
Bütler: Noch ist erst ein Spiel gespielt, und bekanntlich braucht man ja 4 Siege. Der Start ist uns sicherlich geglückt, aber die Partie war sehr ausgeglichen. Das Momentum war am Dienstag auf unserer Seite, zu weit vorausblicken möchte ich aber nicht, die Serie ist noch lang.
Inwiefern kann oder muss sich das Team noch steigern, um den Final zu gewinnen?
Man kann immer überall noch ein Stückchen besser werden. Ich glaube aber, dass wir uns im Vergleich zur Quali deutlich gesteigert haben. Wir machen die kleinen Sachen richtig, haben einen guten Rückhalt, das Powerplay ist deutlich effizienter geworden und die Disziplin ist absolut vorhanden – das sind wohl die Schlüssel, die uns gegen Olten und La Chaux-de-Fonds erfolgreich gemacht haben. Wenn wir so weiter machen, haben wir durchaus die Chance, auch gegen Langenthal erfolgreich zu sein.
Wir haben uns mit dem Aufstieg befasst.
Sollte Rapperswil den NLB-Final gewinnen, würde anschliessend die Liga-Quali anstehen. Haben Sie sich mit einem möglichen Aufstieg in die NLA befasst?
Ich sage es mal so: Als Sportler nimmt man ja immer Schritt für Schritt, selbiges gilt für uns in der Organisation. Wir blicken nicht zu weit voraus, dennoch gehört es zu unseren Pflichten, uns über dieses Szenario Gedanken zu machen. Es geht um Budgetierung, um die Organisation an sich, darum, mit Sponsoren das Gespräch zu suchen. Deshalb ja, wir haben uns damit befasst.
Im Winter hat Rapperswil einen Zweijahres-Plan im Zusammenhang mit dem Wiederaufstieg vorgestellt. Würde ein Aufstieg demnach nicht etwas zu früh kommen?
Das muss ich etwas korrigieren. Nach dem Abstieg haben wir einen Dreijahres-Ausblick gemacht mit dem Ziel, zuerst einmal in der NLB anzukommen, uns dort zu etablieren, um dann im 3. Jahr das Ziel des Wiederaufstiegs zu verfolgen. Im Januar haben wir diesen Ausblick konkretisiert. Und zwar, dass wir innert 16 Monaten wieder aufsteigen wollen. Die laufende Saison ist darin enthalten.
Rapperswil hat zahlreiche Neuverpflichtungen und Vertragsverlängerungen für die kommende Saison getätigt. Könnte man bei einem Aufstieg noch weitere Korrekturen vornehmen?
Es ist kein Geheimnis, dass der Markt zu diesem Zeitpunkt nicht mehr sehr gross ist. Deshalb habe ich ohnehin nicht bis im April Zeit, um Gespräche mit Spielern zu führen und sie erst dann unter Vertrag zu nehmen. Aber es gibt immer Möglichkeiten für Mutationen, zudem haben wir für den Fall eines Aufstiegs auch einige lose Kontakte, die dann zum Tragen kommen könnten. Gleichzeitig glaube ich aber, dass eine Mannschaft bei einem Aufstieg nicht komplett neu zusammengesetzt werden sollte.
Der Platz von Rapperswil ist mittelfristig in der NLA.
Rapperswil ist in der NLB erfolgreich, siegt oft, spielt um den Titel. In der NLA wäre wohl wieder Abstiegskampf angesagt. Weshalb will man trotzdem ins Oberhaus?
Das ist eine gute Frage. Es ist nicht einfach, unsere Infrastruktur und unser Umfeld, das wir uns in den langen Jahren in der NLA aufgebaut haben, über längere Zeit in der NLB aufrechtzuerhalten. Man müsste dann aufpassen, dass man nicht irgendwann ins Mittelfeld der NLB zurückrutscht. Auch mit Blick auf die Wirtschaftsregion am Obersee sind wir der Meinung, dass der Platz von Rapperswil in der NLA ist.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 21.03.2017, 20:10 Uhr