Am 5. März stürzte Olten-Verteidiger Keller im NLB-Playoff-Halbfinal nach einem Rencontre mit Langenthals Stefan Schnyder derart unglücklich in die Bande, dass er sich eine schwere Verletzung des 4. Brustwirbels zuzog. Seither ist der 33-Jährige querschnittgelähmt.
«Reisst einem in ein Loch»
An den Unfall könne er sich nicht mehr erinnern, so Keller. «Die ersten 10 Minuten fehlen komplett. Erst als ich im Samariter-Raum aufgewacht bin, weiss ich wieder, was passierte.»
Auf der Intensivstation sei es ihm besser gegangen in den Wochen danach. «Da wird einem richtig bewusst, was das bedeutet. Am Anfang reisst einem das in ein Loch.» Seine Frau, Familie und sein bester Freund seien in dieser Zeit wichtig für ihn gewesen.
Ein weiteres halbes Jahr in Nottwil
Seit seinem Unfall und für die nächsten 6 Monate ist Keller im Paraplegiker-Zentrum in Nottwil zuhause. Gesundheitlich gehe es im relativ gut. «Aber der Körper ist wie bei einem Baby», erklärt Keller, der nun jede Alltagssituation wieder neu erlernen muss.
«Mein vorheriges Leben ist vorbei, ich habe jetzt ein neues Leben. Aber ich will leben und darum stecke ich alle Energie in die Rehabilitation», so Keller bestimmt.
Weiter sportlich aktiv bleiben
Von Silvano Beltrametti hat er ein langes Mail erhalten. Der ebenfalls querschnittsgelähmte ehemalige Ski-Profi habe ihm geschrieben, «dass das Leben wieder schön sein kann».
Keller möchte weiter sportlich aktiv sein. «Aber in welche Richtung, dass es geht, kann ich jetzt noch nicht sagen.» Beruflich könnte er bei einem Treuhand-Büro, wo er schon vor seinem Unfall tätig war, einsteigen. «Vielleicht ist auch beim HC Thurgau etwas möglich», meint Keller, der vor seinem Engagement bei Olten für den HCT gespielt hatte.
An Optionen scheint es dem 33-Jährigen also nicht zu fehlen. Und an Mut auch nicht.