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ZSC-Trainer vor letztem Spiel? Kossmann: «Ein verrücktes Leben»

Ist Hans Kossmann bald Meistertrainer? Der Coach der ZSC Lions im Interview vor Spiel 5 der Finalserie gegen Lugano.

Ein Sieg fehlt den ZSC Lions noch zum Meistertitel. Dass die Zürcher kurz vor der Realisierung des Titeltraumes stehen, haben sie Hans Kossmann zu verdanken. Der kanadische Coach schaffte es, sein Team nach einer schwachen Qualifikation optimal auf die Playoffs einzustellen. Im Interview blickt der Kanada-Schweizer in die kurz- und mittelfristige Zukunft voraus.

Das nächste Spiel wird heiss. Gewinnen die Lions, sind sie Meister. Lugano wird in der hitzigen Atmosphäre des Heimstadions alles versuchen, dieses Szenario zu verhindern.

  • Kossmann über die nächste Partie in der Resega: «Lugano kämpft hart, hat in unserem letzten Auswärtsspiel etwas mehr Siegeswillen gezeigt. Zuhause mit dem Publikum im Rücken werden die Tessiner auch wieder etwas frecher auftreten als zuletzt im Hallenstadion. Da müssen wir dagegenhalten und unser Spiel finden.»

Die Hockey-Schweiz debattiert darüber, ob der langjährige ZSC-Captain Mathias Seger im möglichen Meisterspiel zum Einsatz kommen sollte. Aufgrund seiner Leistungen hat sich Seger für ein Aufgebot zuletzt nicht wirklich aufgedrängt.

  • Kossmann über die «Causa Seger»: «Er ist ein wichtiger Teil dieser Mannschaft und hat viel dazu beigetragen, dass wir in diesem Final stehen. Wenn wir das Gefühl haben, dass er uns helfen kann, dann wird er spielen. Aber wir spielen Playoffs, kämpfen um den Titel. Da dürfen ihn nicht speziell behandeln.»

Ende 2017 übernahm Kossmann die ZSC Lions als Nothelfer – und mit dem Wissen, dass er die Zürcher nach Saisonende wieder wird verlassen müssen. Als ihn den Anruf der Zürcher erreichte, renovierte Kossmann in Kanada sein Haus.

  • Kossmann über sein Engagement in Zürich: «Es ist schon ein verrücktes Leben. Aber das ist der Sport. Manchmal muss man einfach zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein. Bisher war Zürich eine wunderbare Erfahrung, ich hoffe, es geht in diesem Stil weiter.»

Es ist paradox: Mit dem nächsten Sieg würde Kossmann mit Zürich den Titel feiern - wäre aber gleichzeitig auch wieder arbeitslos. Immerhin: Es gibt Gerüchte über ein mögliches Engagement beim EV Zug.

  • Kossmann über seine Zukunft: «Ich habe immer gewusst, dass die dreieinhalb Monate in Zürich sehr schnell vorbei sein werden und versuche deshalb, jeden Tag zu geniessen. Wer weiss, wie es weitergehen wird. Ob ich in der Schweiz bleibe? ‹Never say never›, alles ist möglich.»

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 18.04.18, 20:00 Uhr

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