Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Ausgeglichenes Feld Kaum Stars an der Eishockey-WM – die Chance für die Schweiz?

Die ganz grossen Namen fehlen in diesem Jahr an der Eishockey-WM, weil viele NHL-Klubs die Freigabe verweigern.

Mikko Rantanen
Legende: Zurück an der WM Mikko Rantanen, hier bei seinem letzten Einsatz an einer Weltmeisterschaft im Frühling 2018. IMAGO Images/Newspix24

Als im WM-Final 2015 in Prag Kanada und Russland die Klingen kreuzten, waren beide Teams mit Superstars gespickt. Auf der einen Seite standen Sidney Crosby, Nathan MacKinnon, Claude Giroux, Ryan O'Reilly, Tyler Seguin, Taylor Hall sowie Brent Burns auf dem Eis, auf der anderen Alexander Owetschkin, Jewgeni Malkin, Ilja Kowaltschuk, Artemi Panarin und Wladimir Tarasenko.

Heuer fällt die Liste der NHL-Stars an der WM in Lettland und Finnland deutlich kürzer aus. Der grösste Name gehört Mikko Rantanen. Der finnische Center hat eine Top-Saison mit 105 Skorerpunkten – aber auch einem frühen Playoff-Out – mit den Colorado Avalanche hinter sich. Sonst hat sich der Titelverteidiger für eine europäisch angehauchte Equipe entschieden. Mit Teemu Hartikainen, Juho Lammikko, Jere Sallinen, Harri Pesonen und Mikko Lehtonen verdienten 5 Spieler ihr Geld in der letzten Saison in der National League.

Eine Bühne für die jungen Talente

Schweden, in den letzten Jahren für die Schweizer Nati eine unschlagbare Hürde, tritt mit einem «Schweizer» Quartett an: Henrik Tömmernes, Oscar Lindberg, Jacob de la Rose und Marcus Sörensen. Dazu hat Headcoach Sam Hallam einige interessante junge Spieler aufgeboten: So zum Beispiel Lucas Raymond und Rasmus Sandin, die bereits in der NHL spielen, oder Leo Carlsson, der im diesjährige NHL-Draft sehr früh gezogen werden dürfte.

Gleiches trifft auf Adam Fantilli zu, der aktuell noch in der NCAA spielt und als zweitbester Junior nach Connor Bedard gilt. Der 18-Jährige steht in einem kanadischen Aufgebot, das wohl nur Mittelmass repräsentiert. Eine der wenigen Ausnahmen ist der Weltmeister von 2015, Tyler Toffoli. Die USA setzen derweil auf Buffalo-Skorer Alex Tuch, um im Turnier weit vorzurücken.

Devils-Quartett könnte kommen

Weitere bekannte Namen an der WM sind Deutschlands Top-Verteidiger Moritz Seider (Detroit), Ex-ZSC-Stürmer Alexandre Texier (Columbus/Frankreich) sowie die ehemaligen Biel- und Ambri-Angreifer Nikolaj Ehlers (Winnipeg) und Dominik Kubalik (Detroit), die für Dänemark und Tschechien die Kohlen aus dem Feuer holen sollen.

Auch die Schweiz muss mit der verletzungsbedingten Absage von Roman Josi einen gewichtigen Ausfall verkraften. Zudem steht auch die Teilnahme von Kevin Fiala noch in den Sternen. Immerhin könnte aber das New-Jersey-Devils-Quartett Goalie Akira Schmid, Verteidiger Jonas Siegenthaler und Nico Hischier sowie Timo Meier bei einem Playoff-Out noch dazustossen – und die Schweiz so plötzlich zu einem ernsthaften Medaillenanwärter machen.

Radio SRF 3, Abendbulletin, 09.05.2023, 18:45 Uhr;

Meistgelesene Artikel