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Bereit für die nächste Gala? Kasachen als «angeschossenes Tier» mit minimem Gefahren-Potential

Am Dienstag trifft die Schweiz im Spiel der schlechten Erinnerungen auf Abstiegskandidat Kasachstan.

Vermeintlich «kleine» Gegner zu unterschätzen, ihnen mit «Nonchalance» zu begegnen, birgt Gefahren. Einer solchen Einstellung war die Niederlage der Schweizer Eishockey-Nati an der WM 2016 in Moskau zumindest teilweise geschuldet: Damals unterlag man dem späteren Absteiger Kasachstan zum Turnierauftakt mit 2:3 nach Penaltyschiessen. Es war der 1. Sieg der Zentralasiaten an einer A-WM seit 10 Jahren.

6 Jahre später – Kasachstan spielte zwischen 2017 und 2020 in der zweitklassigen Division I – treffen die Equipen in der Gruppenphase der WM in Finnland zum 1. Mal seit Kasachstans historischem Erfolg aufeinander.

Die Vorzeichen sind allerdings nicht dieselben wie damals: Während die Schweiz ihre Auftaktspiele souverän nach Hause brachte, befindet sich Kasachstan nach 2 Niederlagen de suite bereits wieder mitten im Abstiegskampf. Nach einer 1:9-Packung gegen Dänemark musste man sich dem auf ähnlichem Niveau spielenden Frankreich mit 1:2 beugen.

Live-Hinweis

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Das 3. Schweizer Gruppenspiel an der WM in Finnland gegen Kasachstan sehen Sie am Dienstag ab 19 Uhr live auf SRF zwei sowie in der SRF Sport App.

Schweiz als grosser Favorit, aber ...

Am spielfreien Montag – die Trainingssession auf dem Eis war freiwillig – herrschte im Nati-Lager einstimmiger Tenor zur bevorstehenden Affiche: Ohne den Gegner unterschätzen zu wollen, strebt man ein über 3 Drittel dominantes Spiel an. Das sagen Stürmer Enzo Corvi sowie Assistenz-Coach Marco Bayer zum nächsten Gegner:

  • Corvi: «Die Kasachen sind in etwa gleich einzuschätzen wie Italien. Wir müssen probieren, unser Spiel über 60 Minuten durchzuziehen und unserem System treu bleiben. Dann werden wir auch Kasachstan schlagen. Wenn wir unser bestes Hockey aufs Eis bringen, werden sie uns nicht daran hindern können.»
  • Bayer: «Die Kasachen als schwächsten Gegner der Gruppe zu bezeichnen, ist weit hergeholt. Viel eher handelt es sich um ein angeschossenes Tier, sie werden für Punktegewinne alles tun – wir werden gewarnt sein. Im Gegenzug sind wir allerdings im Flow.»

Stimmen im Vorfeld der Partie

Auch Headcoach Patrick Fischer weiss, dass man die Kasachen keineswegs unterschätzen darf, weiss allerdings um die Reife seines Teams: «Die Mannschaft ist wach und lernfähig, das ist schön.» Punkto Disziplin gibt es aber noch Lernpotential, wanderten die Schweizer gegen Dänemark doch 6 Mal für eine 2-Minuten-Strafe auf die Strafbank. Wie Situationen, die zu solchen Strafen geführt haben, vermieden werden können, wurde angeschaut.

Mit kleinen Personal-Änderungen zum Feinschliff?

Am Montagnachmittag war bekannt geworden, dass die Stürmer Damien Riat und Marco Miranda das 25-Mann-Kader komplettieren. Gegen Kasachstan könnten sie sich ein 1. Mal beweisen, der Coach lässt nämlich durchblicken: «Wir werden sicher noch ein paar Sachen ausprobieren. Das ist normal, es ist ein Prozess.»

Dass im 3. WM-Spiel mit Sandro Aeschlimann der 3. Goalie Fischers Vertrauen erhalten wird, ist gut möglich. In der freiwilligen Trainingseinheit von Montag war der Schlussmann des HC Davos jedenfalls anwesend.

SRF zwei, Eishockey-WM Highlights, 15.05.22, 21:50 Uhr ; 

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