Für Co-Gastgeber Dänemark war der sensationelle Sieg über Eishockey-Grossmacht Kanada im Viertelfinal in Herning der grösste Erfolg der Geschichte. 75 Jahre nach der Premiere an Weltmeisterschaften – einem 0:47 (!) gegen ebendieses Kanada – steht das Team im Halbfinal.
Für die Kanadier hingegen war es eine der grössten Blamagen der Geschichte. Auch wenn der grosse Aufschrei in der Heimat ausblieb, zumindest medial, waren die Kanadier mächtig enttäuscht. «Natürlich ist das eine herbe Niederlage», sagte Dean Evason. Der Cheftrainer konnte beim Turnier auf reichlich Starpower zählen.
Superstar Sidney Crosby spielte erstmals seit zehn Jahren mit. Auch Nathan MacKinnon, 2024 MVP der NHL-Qualifikation und in diesem Jahr wertvollster Spieler beim Gewinn des 4 Nations Face-Off, einer Art Mini-Olympia, stand im Kader.
Enttäuschte Kanadier
All das half gegen den «mutigen Co-Gastgeber Dänemark» (Canadian Press) nichts. «Wir hätten in allen Bereichen besser sein müssen», kritisierte Evason: «Es ist schwer zu verdauen, es ist sehr frustrierend und enttäuschend, so weit gekommen zu sein und dann zu scheitern.»
Kapitän Crosby, der den Führungstreffer für den 28-fachen Goldmedaillengewinner auflegte, war «enttäuscht». Die Niederlage konnte er kaum in Worte fassen: «Es war ein schwieriges Spiel. Sie haben gute Dinge getan, verhindert, dass wir mehr als ein Tor schiessen. Respekt für diese Leistung.»
Wirkliche Gründe für die überraschende Niederlage fehlten dem Superstar. Immer wieder strich er heraus, dass das Team mehr Tore hätte erzielen müssen, vor allem im Powerplay. Durch den geringen Abstand hätten die Dänen immer an die Überraschung geglaubt.
Wichtiges Jahr folgt
Zum zweiten Mal in Serie verlassen die stolzen Kanadier, für die eigentlich ohnehin nur Gold gut genug ist, eine Weltmeisterschaft ohne Medaille. Im vergangenen Jahr waren die «Ahornblätter» im Halbfinal an der Schweiz gescheitert und verloren im Bronze-Spiel anschliessend gegen Schweden.
Man darf gespannt sein, wie sich Kanada von diesem Viertelfinal-Out erholt. Im nächsten Jahr stehen gleich zwei wichtige Turniere an. Zuerst die Olympischen Winterspiele in Mailand, wofür extra auch die NHL-Saison unterbrochen wird. Danach folgt die WM in der Schweiz. Selbstverständlich wird mit Kanada dann wieder zu rechnen sein – besonders nach der Schmach in diesem Jahr.