Kommen sie oder kommen sie nicht? Wann sind sie spielbereit? Wie verändert sich die Ausgangslage der Nati an der WM? Die NHL-Spieler dominierten in den letzten Tagen die Berichterstattung über das Schweizer Nationalteam. Und das werden sie mit grosser Wahrscheinlichkeit auch im weiteren Verlauf des Turniers tun.
Die Pflichtübungen haben wir gut gemeistert. Es läuft.
Der Grund ist simpel: Sie bringen die Klasse mit, um den Unterschied für die Nati zu machen, wenn es gegen Kanada, Tschechien oder gegen wen auch immer im Viertelfinal gehen wird. Um ganz nach vorne zu kommen, braucht es jedoch mehr als «nur» die 6 NHL-erprobten Spieler. Und genau diese Breite scheint im aktuellen WM-Kader von Patrick Fischer vorhanden zu sein. Immer mit dem Hinweis, dass die Gegner bisher «nur» Slowenien, Norwegen und Kasachstan hiessen. Doch die Anzeichen sind schon sehr vielversprechend.
«Richtige Gewohnheiten gezeigt»
Insgesamt 14 Skorerpunkte wurden am Dienstag beim diskussionslosen 5:0-Sieg gegen die Kasachen verteilt. 12 davon gingen auf das Konto von Akteuren aus der heimischen National League. Kein Wunder, gab sich Fischer nach der Partie im Interview hochzufrieden: «Es ist schön, haben mal andere die Tore geschossen», meinte der Headcoach.
Besonders gefallen habe ihm die Einstellung der Mannschaft, die «den Gegner von A bis Z dominiert» und auch gegen Ende «in der offensiven Zone keinen Zirkus» veranstaltet habe. «Die Mannschaft hat über die vollen 60 Minuten die richtigen Gewohnheiten gezeigt», lobte Fischer.
Dominanz in den Slots
Neben der Tatsache, dass für einmal nicht die NHL-Spieler für die Musik sorgten, fällt auch auf, wie präsent die Schweizer vor den beiden Toren sind. Die wenigen Abpraller, die Genoni und Mayer zulassen, werden konsequent entschärft.
Auf der anderen Seite ist die Schweiz im gegnerischen Slot oftmals einen Tick schneller an der Scheibe. 2 Treffer gegen Kasachstan erzielten mit Tobias Geisser und Romain Loeffel zwei aufgerückte Verteidiger per Nachschuss. Das 2:0 war ein Ablenker vor dem kasachischen Gehäuse von Fabrice Herzog.
Weitere Stimmen nach dem Kasachstan-Spiel
Noch lange nicht am Limit
Das alles macht Mut im Hinblick auf die nächsten Spiele. Mit dem Punktemaximum aus 3 Partien reicht der Nati ein weiterer Sieg in den verbleibenden 4 Gruppenspielen womöglich bereits für das Viertelfinal-Ticket. Das dürfte Spieler und Trainerstaff jedoch kaum interessieren. Im Nati-Camp ist die Rede bekanntlich von einem Prozess, bei dem es darum geht, sich von Spiel zu Spiel zu steigern. Gegen Kasachstan ist dieses Unterfangen geglückt.
Und Fischer ist zuversichtlich, dass dies auch gegen die grösseren Kaliber der Fall sein wird: «Wir wissen, dass das Tempo in den kommenden Spielen höher sein wird. Aber auch bei uns wird es noch einen Schritt vorwärts gehen. Auch das ist dem Gegner geschuldet.»