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Stimmen nach Halbfinal-Einzug Fischer: «Wir wollen in Prag definitiv um die Medaillen mitreden»

Die Schweiz zwingt Deutschland in die Knie und steht im Halbfinal. Dort soll die Reise aber keineswegs zu Ende sein.

Der Fluch ist gebrochen. Nach vier WM-Viertelfinal-Niederlagen in Folge steht die Schweizer Eishockey-Nati an der Weltmeisterschaft in Tschechien unter den besten Vier. Zwei dieser vier Viertelfinal-Outs erfolgten ausgerechnet gegen Deutschland. Auch diese Negativserie hat mit dem 3:1-Sieg gegen unseren Nachbarn ein Ende gefunden.

So ist es wenig verwunderlich, dass ein sichtlich erleichterter Trainer Patrick Fischer nach der Partie von einem «sehr guten Gefühl» sprach und Doppeltorschütze Christoph Bertschy von einer starken Genugtuung: «Die letzten vier Jahre mit den knappen Viertelfinal-Outs haben schon an unserer Moral gekratzt.» Wichtig sei es aber dennoch gewesen, sich auf das Hier und Jetzt zu fokussieren. «Wir haben uns wirklich auf den Moment konzentriert – das ist uns sehr gut gelungen.»

Heikle Phasen überstanden

Das war gegen ein gewohnt hartnäckiges Deutschland auch vonnöten. Headcoach Fischer hatte bereits im Vorhinein erwartet, dass die Nati schwierige Phasen überstehen muss. Das bestätigte er im Gespräch nach dem Spiel und auch Bertschy hielt fest, dass «es über 60 Minuten sicher nicht der perfekte Match war.»

Die Nati musste, nachdem sie zuvor über weite Strecken alles im Griff gehabt hatte, einige prekäre Minuten überstehen. Nach einem ungestümen Check von Andrea Glauser erfolgte plötzlich Deutschlands Anschluss durch Dominik Kahun (32.). «Wir wussten, dass sie ein sehr gutes Powerplay haben. Dass es dann so schnell ging, hatten wir aber nicht wirklich gedacht», gab Goalie Leonardo Genoni zu.

Wenig zugelassen

Nervös seien sie nach diesem Treffer aber nicht geworden, so Genoni, der 14 von 15 Schüssen parieren konnte. «Wir wussten, dass wir das wegstecken müssen. Ein grosses Kompliment an die Mannschaft, wie sie defensiv gearbeitet hat. Der Gegner kam fast nie in gefährliche Positionen. Das war der Schlüssel zum Erfolg.» Auch Fischer lobte die solidarische Teamleistung: «Wir sind ruhig geblieben. Jeder hat für den anderen gekämpft.»

Gerade das Schweizer Spiel bei 5-gegen-5 sei «extrem sattelfest. Nicht nur die Verteidiger und die Goalies arbeiten defensiv sehr gut, sondern auch die Stürmer», so der Nati-Trainer.

Reise soll weit gehen

Im WM-Halbfinal trifft die Schweiz auf Kanada. Der Gegner sei jedoch sowieso egal, meinte der gegen Deutschland als bester Spieler ausgezeichnete Bertschy. «Wir gehen unseren Weg und lassen uns von nichts ablenken.»

Dieser Weg soll bestenfalls noch nicht im Halbfinal zu Ende sein, wie Fischer andeutet: «Es herrscht jetzt nicht ‹Friede, Freude, Eierkuchen›. Wir wollen nach Prag und dort um die Medaillen mitreden. Wir wissen, dass wir mit den Gegnern auf Augenhöhe sind.»

Eishockey-WM 2024

SRF zwei, Sportlive, 23.05.2024, 16:00 Uhr ; 

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