Resultate
Abgeklärt, analytisch und immer auf der Suche nach Perfektion. Nati-Coach Glen Hanlon ist keiner, der nach guten Leistungen seines Teams Lobeshymnen anstimmt oder sich in emotionalen Reden verfängt. Entsprechend nüchtern fiel auch sein Fazit zur Vorrunde aus: «Unser Ziel war es, in den Viertelfinal einzuziehen und das haben wir geschafft. Jetzt können wir unsere Ziele neu definieren».
Zwei essentielle Punkte
Laut Hanlon seien vor dem Turnier für den Einzug unter die besten 8 Teams eigentlich 11 Punkte budgetiert gewesen. Dabei waren aber wohl Siege gegen Aussenseiter Österreich und Lettland eingerechnet – gegen beide Gegner liess die Schweiz jedoch Zähler liegen. «Am Ende waren die Punkte gegen Schweden und Tschechien sehr wichtig für uns. Als einziges Team unserer Gruppe haben wir den Top 3 Punkte abnehmen können», bilanzierte Hanlon.
Die Torhüter-Frage ist neu lanciert
Die Rechnerei ist nun jedenfalls endgültig vorbei. Im Viertelfinal vom Donnerstag gegen die USA geht es nur noch um Sieg oder Niederlage. Gegen die offensiv starken Amerikaner wird auch der Rückhalt im Schweizer Tor einmal mehr äusserst entscheidend sein.
Als einziges Team unserer Gruppe haben wir den Top 3 Punkte abnehmen können
Auf die Frage, wer gegen die College-Boys zwischen den Pfosten stehen werde, wollte Hanlon jedoch noch nicht abschliessend antworten. «Ich habe eine schwere Entscheidung zu fällen», liess er stattdessen Raum für Spekulationen offen.
Konstanter Genoni vs. erstarkter Berra
Die Statistik würde eigentlich deutlich für Leonardo Genoni sprechen. Mit dem Meister-Goalie im Tor holten die Schweizer die wichtigen Siege gegen Frankreich und Deutschland und beim Punktgewinn gegen Schweden hielt Genoni die Nati mit unzähligen Big-Saves im Spiel. Mit 95,52 Prozent abgewehrter Schüsse weist der 27-Jährige sogar die besten Torhüter-Werte in der Vorrunde auf. «Leo hat fantastisch gespielt, er war stets bereit», würdigte auch Hanlon die eindrücklichen Auftritte des HCD-Hüters.
Ich habe eine schwere Entscheidung zu fällen
Reto Berra lasten dagegen die Pleiten gegen Österreich und Lettland an. «Ich bin ausser gegen Kanada in diesem Turnier immer in die Verlängerung und habe den Extrapunkt nie sichern können. Das nagt schon ein bisschen an mir», hielt der NHL-Hüter der Colorado Avalanche denn auch fest. Doch was Berra am Dienstagabend gegen Gastgeber Tschechien zeigte, liess seine Aktien wieder deutlich steigen. Die starke Leistung des Bülachers blieb auch Hanlon nicht verborgen: «Er hat mir sehr gut gefallen, er war sicher unser 'Man of the Match'».
Sendebezug: SRF zwei, «sportlive», 12.5.2015, 20:00 Uhr.