Während in der NHL der Kampf um den Stanley Cup tobt, nimmt in den USA bislang kaum jemand Notiz davon, was das US-Team derzeit auf dem «Alten Kontinent» leistet. Dies könnte sich bald ändern, denn mit dem 8:3-Sieg im Viertelfinal gegen Russland haben die US-Boys ihre Ambitionen unterstrichen.
Stastny - die überragende Figur
«Wir wollten unbedingt nach Schweden», so Captain Paul Stastny in Anspielung auf die Halbfinals, die in Stockholm ausgetragen werden. Die Amerikaner sind neben der Schweiz das Überraschungsteam dieser WM. Und Stastny, Sohn von «NHL Hall of Famer» Peter Stastny, hat grossen Anteil am erst 3. WM-Halbfinal-Einzug der USA in den letzten 15 Jahren.
Der 27-jährige Stürmer der Colorado Avalanche ist mit 6 Toren und 7 Assists aktuell drittbester Skorer des Turniers. Zusammen mit Nashvilles Craig Smith (12 Skorerpunkte) und David Moss von den Phoenix Coyotes (6) bildet er den Power-Block bei den Amerikanern.
Effizient und stark im Powerplay
Coach Joe Sacco hat eine schlagkräftige Truppe beisammen. Mit einem Altersdurchschnitt von knapp 25 Jahren befinden sich die US-Boys im besten Alter und glänzen wie kein anderes Team durch ihre Effizienz. Jeder 7. Schuss aufs gegnerische Gehäuse lässt die Torsirene aufheulen.
Und auch im Powerplay glänzen die Amerikaner. Mit einer Erfolgsquote von 33,33% liegen sie nur knapp hinter der Schweiz (35,71%), dem «Über-Team» in Überzahl.
«Wir wollen Gold»
Es gibt viele Argumente, die für den erstmaligen WM-Medaillengewinn der USA seit 2004 (Bronze) sprechen - wären da nicht die bislang unbezwungenen Schweizer.
Doch an Selbstvertrauen mangelt es den Amerikanern naturgemäss nicht. «Wir wollen mehr», sagte Ryan Carter nach dem Kantersieg gegen die Russen. «Wir wollen Gold.»
Und Verteidiger Justin Faulk hat längst schon den Tunnelblick. «Ich habe keine Ahnung mehr, ob es Montag, Dienstag, Mittwoch oder was auch immer ist. Aber wir sind bereit für die Schweiz.»