Die Schweizer Nati hat an der WM in Stockholm mit 7 Siegen in 7 Spielen für Furore gesorgt. Das wichtigste Spiel steht nun aber am Donnerstag auf dem Programm, wenn das Team von Sean Simpson im Viertelfinal auf Tschechien trifft. Nur mit einem Sieg über den 12-fachen Weltmeister kann die Schweiz ein Kapitel Eishockey-Geschichte schreiben. Bei einer Niederlage wird der 1. Gruppenrang nach der Vorrunde schnell wieder in Vergessenheit geraten.
«Ein paar Schritte weiter gehen»
«Wir sind noch nicht fertig», sagt denn auch Sean Simpson am Tag vor dem ersten K.o.-Spiel seiner Equipe. «So wie wir bisher gespielt haben, können wir mit viel Selbstvertrauen in die nächste Aufgabe gehen», so der Kanadier, der die Equipe erstmals seit 2010 wieder in die Viertelfinals geführt hat.
Auch Captain Mathias Seger spürt, dass für die Schweizer etwas in der Luft liegt: «Wir wollten die Viertelfinals auch in den letzten Jahren jeweils gewinnen. Aber nach diesen Siegen gibt es soviel Selbstvertrauen und Glauben in unserer Gruppe – da ist es logisch, dass wir noch ein paar Schritte weitergehen wollen.»
Tschechien kommt in Fahrt
In der Vorrunde siegte die Schweiz gegen Tschechien dank einem starken Schlussdrittel mit 5:2 und erhielt nach den Erfolgen gegen Schweden und Kanada weiteren Schub. Allerdings wird die Schweiz am Donnerstag auf einen markant verstärkten Gegner treffen, der neu auf die NHL-Akteure Tomas Plekanec (Stürmer, Montreal), Marek Zidlicky (Verteidiger, New Jersey) und Ondrej Pavelec (Goalie, Winnipeg) zählen kann.
Mit den routinierten NHL-Cracks an Bord (insgesamt stehen 12 Spieler aus der NHL im Team) haben sich die Tschechen zuletzt klar gesteigert und sich im entscheidenden Spiel um den Viertelfinal-Einzug gegen Norwegen 7:0 durchgesetzt. «Das ändert an unserer Einstellung nichts», sagt Simpson, «wir wollen unser Spiel zeigen und glauben an unsere Fähigkeiten.»
Diaz warnt vor Plekanec
Herausragender Akteur beim Kantersieg über Norwegen war mit Plekanec ein Teamkollege des Schweizer Verteidigers Rafael Diaz: «Er gehört in Montreal zu den Stars im Team», so Diaz, «er ist ein hervorragender Spielmacher, stark im Powerplay und im Boxplay. Ich kenne sein Spiel zwar, man muss aber aufpassen: Plötzlich macht er etwas anderes und man steht im Schilf», warnt der Zuger.
Diaz und Plekanec haben sich am Dienstag noch per SMS ausgetauscht. «Wir freuen uns beide auf das Spiel, das wird eine Riesensache». Die nächste Begegnung wird es beim Shakehands am Donnerstag geben. Dann wird Plekanec seinem Montreal-Kollegen hoffentlich zum Sieg gratulieren müssen.