Das wichtigste Eishockey-Thema ist die Weltmeisterschaft in der kanadischen Öffentlichkeit gewiss nicht. Insbesondere, da sich mit den Montreal Canadiens noch ein kanadisches Team im Rennen um den Stanley Cup befindet.
Registriert hat man das unglückliche Ausscheiden des eigenen Nationalteams in Minsk gegen Finnland aber schon. Mit dem Wortspiel «ugly finnish» überschrieb das Portal des Sportsenders TSN den Matchbericht. Zwei Fehler im letzten Drittel hätten zur Niederlage geführt, analysierte nhl.com. Vorwürfe an die zumeist jungen Spieler werden nicht geäussert.
Schuldeingeständnisse
«Kanada scheidet aus», notiert die Edmonton Sun nüchtern. Die Zeitung ist das Hausmedium der Edmonton Oilers, dem Team von Kanadas WM-Torhüter Ben Scrivens. Der 27-jährige Scrivens gab sich selbst die Hauptschuld an der Niederlage. «Finnland hatte den besseren Torwart», räumte er selbstkritisch ein. In der Tat sah der 1,88-Meter-Mann beim 2:2 Finnlands nicht gut aus.
Den entscheidenden Gegentreffer verschuldeten indes die Feldspieler. Tyler Myers leitete mit einem Fehlpass den finnischen Konter ein. Die Verantwortung übernahm aber Kyle Turris. «Ich schrie ihm zu: Ich bin in der Mitte frei, ich bin in der Mitte frei. Es war meine Schuld», sagte der Center.
Fluch geht weiter
«Es ist für uns alle hart», fasste Coach Dave Tippett die Stimmungslage zusammen. «Wir kamen hierher, um zu siegen. Es gibt nicht viel mehr zu sagen».
Damit schieden die Kanadier zum 5. Mal hintereinander an einer WM im Viertelfinal aus, zum 4. Mal in Folge mit nur einem Tor Unterschied. Russland, die Slowakei und Schweden hiessen die Stolpersteine in den Jahren zuvor. «Kanadas Viertelfinalfluch geht weiter», heisst es bitter auf der Webseite von Hockey Canada.