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WM Weltmeister-Coach Witolinsch: «Wie Schnee im Sommer»

Harijs Witolinsch hat die russische Nationalmannschaft im Final zum WM-Titel gecoacht. Ein wenig nervös sei er im Vorfeld gewesen, gibt der Wahlschweizer zu. Seine Spieler haben ihm die Aufgabe erleichtert.

Das könnte eine Weltpremiere gewesen sein, vermutet Harijs Witolinsch: Der in der Ostschweiz wohnhafte Lette gab sein WM-Debüt als Headcoach ausgerechnet im Final. «Das war wie Schnee im Sommer», lacht der 46-Jährige, der als Aktiver lange Jahre in der Schweiz spielte (Chur, Rapperswil, Thurgau).

Znaroks nur auf der Tribüne

Verantwortlich dafür ist sein Chef Olegs Znaroks, der wegen eines Ausrasters im Halbfinal gegen Schweden für das Endspiel gesperrt wurde. So rückte Assistent Witolinsch zum Chef an der russischen Bande auf.

Er habe aber nichts «Neues» bringen müssen. «In der Trainer-Crew haben wir schon immer viel miteinander gesprochen, uns über die Taktik ausgetauscht. Deshalb war das Spiel nicht so schwierig zu führen.»

Putins moralische Spritze

Änderungen waren angesichts der Dominanz, mit der das russische Team während der WM aufgetreten war, auch nicht nötig. 10 Spiele, 10 Siege nach 60 Minuten fuhr die «Sbornaja» ein. «Meine Jungs haben mich sehr unterstützt», sagt darum Witolinsch. Unterstützung erhielt Witolinsch auch von Wladimir Putin. Der russische Präsident besuchte das Team in der Garderobe. «Es war für uns eine Ehre, dass sich der Präsident Zeit für das Team genommen hat», so der Lette diplomatisch.

Dass es sich beim Finalsieg um eine «Revanche für Sotschi» gehandelt habe (an Olympia war Russland im Viertelfinal an Finnland gescheitert), streitet Witolinsch ab. «Wir waren neu, 12 Spieler waren neu. Wir haben nur gesagt: 'Es ist Zeit, die Mannschaft wieder nach oben zu bringen'.»

Lob von NHL-Stars

Ähnlich äussern sich die Spieler. «Das kann man nicht vergleichen. Es sind zwei unterschiedliche Turniere auf zwei unterschiedlichen Niveaus», meint etwa NHL-Star Alexander Owetschkin. Sein Kollege Jewgeni Malkin sagt: «Sotschi ist noch nicht vergessen. Aber in vier Jahren gibt es das nächste Olympia-Turnier. Und das hier war ein kleiner Schritt auf dem Weg dorthin.»

Aus Sicht der Spieler möglichst lange unter Znaroks und Witolinsch: «Grossartiges Team, grossartige Coaches», lobt Malkin. Owetschkin ergänzt in praktisch identischen Worten: «Wir haben ein so gutes Team und einen so guten Coaching Staff!»

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