Eigentlich wäre Fontaine 1958 gar nicht als Stammkraft bei Frankreich vorgesehen gewesen. Doch weil sich Raimon Bliar kurz vor der WM verletzte, rückte der 24-Jährige in die erste Elf.
Ich glaube, der Rekord ist für die Ewigkeit, ihn nehme ich mit ins Grab.
Und der Mann, der Stade Reims mit 34 Toren in 26 Spielen zur Meisterschaft geschossen hatte, sollte das Vertrauen rechtfertigen. In Schweden machte «Monsieur Dynamite» die WM-Bühne zu seiner eigenen:
- Er erzielte in den 6 WM-Partien 13 Tore. Noch heute Rekord für eine einzige WM.
- Er schoss mehr als die Hälfte der 23 Treffer Frankreichs.
- Für seine 13 Treffer brauchte er nur gerade 18 Torschüsse.
Am 28. Juni 1958 machte er sich dank einem Viererpack im Spiel um Platz 3 gegen Deutschland unsterblich. Nun ist sein Rekord 60-jährig.
Rekordmann im Pech
Nach der WM 1958 schien es, als ob Fontaine sein Glück im Fussballer-Leben in Schweden aufgebraucht hätte. 1960 und 1962 brach er sich zweimal das Bein und erreichte nie wieder sein altes Niveau. Mit nur gerade 28 Jahren musste er seine Karriere beenden.
Seinen Rekord aber, den hat der heute 84-Jährige noch immer inne: «Ich würde gern demjenigen die Hand schütteln, der meinen Rekord bricht», hatte Fontaine einst erklärt. «Doch ich glaube, der Rekord ist für die Ewigkeit, ihn nehme ich mit ins Grab.»
Keine Konkurrenz in Sicht
Seit Fontaines Wunderwochen in Schweden erreichte nur noch Gerd Müller 1974 die Marke von 10 Toren. An den letzten 11 Weltmeisterschaften schoss nie mehr ein Spieler mehr als 8 Treffer.
Und auch wenn derzeit in Russland die Topstars Harry Kane, Cristiano Ronaldo und Romelu Lukaku mit Toren verzücken: Zu den 13 Toren Fontaines fehlt noch ein ganzes Stück.
Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung SRF zwei