Zum Inhalt springen

Ex-Nati-Star in Schaffhausen Derdiyoks Challenge in der Challenge League

14 Jahre nach seinem Transfer nach Leverkusen ist Eren Derdiyok zurück in der Schweiz. Mit Challenge-League-Klub Schaffhausen hat er ambitionierte Ziele.

Mehr als ein Jahr ist es her, seit Eren Derdiyok das letzte Mal über einen Pflichtspieltreffer jubeln konnte. Für seinen damaligen Klub Ankaragücü traf der Stürmer im letzten Spiel der Aufstiegs-Saison 2021/22 am 21. Mai 2022 gegen Ankara Keciörengücü. Doch im Oberhaus baute man nicht mehr auf den Schweizer, der in der Hinrunde nur 22 Minuten gegen Besiktas ran durfte. Im Februar 2023 löste Derdiyok den Vertrag auf.

Hier habe ich für zwei Jahre unterschrieben. In dieser Zeit will ich auf jeden Fall einen Pokal für die Vitrine holen.

Fast 4 Monate lang hielt er sich danach individuell fit – bis er letzte Woche einen Vertrag über 2 Jahre in Schaffhausen unterschrieb. Über individuelles Training soll Derdiyok in der Munotstadt ans «richtige» Mannschaftstraining herangeführt werden. Schliesslich sei beides kaum miteinander zu vergleichen, erklärt er am Dienstagmorgen im Training. Dass es dabei auch Rückschritte in Form kleinerer Wehwehchen – wie ein Zwicken just am Dienstag – geben kann, ist eingeplant. In Schaffhausen will man dem Neuzugang die Zeit geben, sich richtig einzufinden.

Ein Rückschritt ist die Challenge League für den 60-fachen Nationalspieler nicht: «Es wären auch andere Möglichkeiten dagewesen. Aber vom Gefühl und der Ambition her ist Schaffhausen die richtige Entscheidung. Ja, es ist die Challenge League – aber es wird auch eine Challenge», bekräftigt der Stürmer.

Die Ziele bleiben hoch

Seine Ziele setzt der Mann, der einst mit 21 Jahren Basel verliess und in Leverkusen eine beachtliche internationale Karriere lancierte, auch auf zweithöchster Stufe hoch: «Generell habe ich es mit jedem Klub, bei dem ich war, geschafft, die Ziele zu erreichen. Hier habe ich für 2 Jahre unterschrieben. In dieser Zeit will ich auf jeden Fall einen Pokal für die Vitrine holen.» Es wäre der 12. Titel der Karriere für ihn.

Auf eine bestimmte Anzahl Tore will sich Derdiyok aber nicht festnageln lassen: «Das habe ich noch nie gemacht. Es bringt ja nichts, wenn ich 20, 30 Tore schiesse, aber das Team ist Zweitletzter.»

Derdiyok als «Brecher» im Sturm

Geht es nach den Vorstellungen der Macher in Schaffhausen, wollen die Nordostschweizer in der nächsten Saison vielmehr um die vorderen Plätze mitspielen. Derdiyok soll dabei eine wichtige Stütze sein. Forcieren will man den 35-Jährigen dabei aber nicht, wie Trainer Bigi Meier erklärt: «Wir haben ein gutes Kader beisammen. Eren ist eine wichtige Figur darin, aber wir geben ihm die Zeit, damit er sich richtig einfinden kann und so auch zu der Verstärkung wird, die wir uns von ihm erhoffen.»

Derdiyoks Rolle ist dabei jene eines veritablen «Brechers»: «Er wird vorne im Sturm spielen, soll die Bälle halten und verteilen, damit die Kollegen nachrücken können. Und er hat das Näschen, um in den Abschluss zu gehen und viele Tore und Assists zu machen», hofft Meier.

Ein Plan, ganz nach dem Gusto des neuen Stürmers. Dieser lechzt danach, seinen Torhunger bald wieder befriedigen zu können. «Ich hoffe natürlich auf ein Tor im 1. Spiel. Und sonst halt im zweiten», blickt der Basler zuversichtlich auf den Saisonstart gegen Xamax am 21. Juli voraus. 14 Monate wären dann seit Derdiyoks Jubel in Ankaragücü vergangen.

Radio SRF 3, Nachmittags-Bulletin, 23.6.2023, 16:30 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel