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Trainer Schällibaum vor Coup «Warum soll Yverdon nicht aufsteigen dürfen?»

Noch ein Punkt fehlt Yverdon, und das Märchen vom Aufstieg in die Super League wird Tatsache. Trainer Marco Schällibaum ordnet ein.

Mittlerweile ist die Frage nicht mehr ob, sondern wann Yverdon den Aufstieg aus der Challenge League in die Super League fix macht und damit eines der grösseren Märchen in der jüngeren Vergangenheit im Schweizer Fussball schreibt. In den letzten 3 Spielen reicht ein eigener Punkt oder ein Punktverlust des drittklassierten Wil für die Rückkehr in die höchste Schweizer Spielklasse nach 17 Jahren.

So einen Aufstieg kannst du dir auf deiner Visitenkarte notieren.

Eine erste Gelegenheit bietet sich den Romands auswärts im Waadtländer Derby gegen Stade-Lausanne-Ouchy am Freitag. Und was wird in Yverdon passieren, wenn es soweit ist? «Ich mag das Wenn nicht», sagt Trainer Marco Schällibaum, der Baumeister des überraschenden Erfolgs.

Dennoch wagt er einen Ausblick: «Es werden unglaublich starke Emotionen sein, aber auch ein gewisser Stolz. Wir müssen nun daran arbeiten, dass dieser Moment so schnell wie möglich kommt.» Er freue sich darauf, ein Stück Klubgeschichte schreiben zu können. «Das heisst auch, dass du gute Arbeit geleistet hast. So einen Aufstieg kannst du dir dann auf deiner Visitenkarte notieren.»

Yverdon zu wenig gut für die Super League?

Schällibaum geht auch davon aus, dass der Erfolg in Yverdon «einen Boom auslösen» wird. «Klar, es herrscht nicht die gleiche Euphorie wie in Bern, Basel, Luzern oder St. Gallen. Aber die Leute hier sind doch ein bisschen erwacht und interessieren sich dafür, was wir tun.» Das habe man auch an den steigenden Zuschauerzahlen gesehen. Gegen Lausanne-Sport seien beispielsweise über 4000 Leute im Stadion gewesen.

Wenn du es sportlich geschafft hast, hast du es verdient.

Schällibaum kann nachvollziehen, wenn kritische Stimmen monieren, dass Yverdon nicht in die Super League gehöre. Wenig Zuschauer, eine ungenügende Infrastruktur und dann steht auch noch ein Fragezeichen hinter der sportlichen Konkurrenzfähigkeit in der Super League.

«Grundsätzlich ist es aber so: Wenn du es sportlich geschafft hast, hast du es verdient. Wir werden an Resultaten und Leistungen gemessen. Wir haben das nicht gestohlen. Warum soll Yverdon nicht aufsteigen dürfen?», fragt Schällibaum.

Yverdon und der TGV

Und was ist das Geheimnis des überraschenden Erfolges von Yverdon, das schon seit Saisonbeginn «wie ein TGV» durch die Challenge League rauscht? «Die Mannschaft hat eine tolle Entwicklung gemacht. Sie hat eine spezielle Energie und Mentalität, einen besonderen Zusammenhalt und natürlich auch eine sehr gute Qualität», so Schällibaum.

Er habe davon profitieren können, dass die Spieler ihm von Anfang vertraut und voll mitgezogen hätten. «Wenn du einen Plan hast, dir die Spieler aber nicht folgen, dann wird es für jeden Trainer schwierig», sagt Schällibaum.

Nun gilt es aber erst einmal, den letzten Schritt noch zu tun. Wie sieht es eigentlich mit der Nervosität aus, kriegt Yverdon auf der Zielgeraden noch das Nervenflattern? Schällibaum verneint: «Ein gewisser Druck ist vorhanden, aber ein positiver. In unserer Situation beflügelt das eher und setzt Energie frei.» So wird auch mit nichts anderem mehr gerechnet, als dass der letzte Halt auf der TGV-Reise «Super League» heisst.

Resultate

SRF zwei, «Super League – Highlights», 13.05.2023, 22:30 Uhr ; 

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