- Juventus Turin und Borussia Dortmund trennen sich zum Champions-League-Auftakt spektakulär mit 4:4.
- Dabei fallen alle 8 Tore in einer irren 2. Halbzeit, wobei sich Juve mit 2 Toren in der Nachspielzeit noch einen Punkt sichert.
- In den anderen Partien des Abends setzt es knappe Favoritensiege für Arsenal und Real Madrid sowie überraschende Erfolge für St-Gilloise und Qarabag ab.
Was für ein Spektakel in Turin! Nach einer relativ ereignisarmen 1. Halbzeit überschlugen sich die Ereignisse im Allianz Stadium im 2. Durchgang beinahe im Minutentakt. Der offene Schlagabtausch gipfelte in der Nachspielzeit im kompletten Wahnsinn:
- 94. Minute: Nach einem Fehlpass von Ramy Bensebaini bringt Pierre Kalulu die Kugel von der rechten Seite halbhoch in den Dortmunder Strafraum, wo Joker Dusan Vlahovic mit seinem 2. Treffer des Abends via Innenpfosten auf 3:4 verkürzt.
- 96. Minute: In der letzten Minute der Nachspielzeit gibt Dortmund den kurz zuvor noch sicher geglaubten Sieg tatsächlich aus der Hand. Diesmal ist es Vlahovic, der den Ball von rechts in den Sechzehner flankt. Dort trifft Verteidiger Lloyd Kelly per Kopf zum umjubelten 4:4. Der Treffer wird wegen eines möglichen Abseits zwar noch vom VAR geprüft, doch nach kurzem Check kennt der Jubel auf den Rängen keine Grenzen mehr.
Dies war allerdings nur die Klimax einer bereits zuvor absolut wilden 2. Halbzeit. Die Fans hatten sich nämlich bis in die 52. Minute gedulden müssen, bis Karim Adeyemi das Skore für die Gäste mit einem strammen Flachschuss aus 17 Metern eröffnete. Nur eine Minute zuvor war Maximilian Beier aus spitzem Winkel noch am Pfosten gescheitert.
Spektakel nach dem Seitenwechsel
Spätestens mit dem 1:1-Ausgleich wurde dann das Spektakel lanciert. In der 63. Minute zirkelte Kenan Yildiz einen Schlenzer von links haargenau in den rechten Winkel. Dortmund reagierte aber postwendend. Felix Nmecha traf lediglich 23 Sekunden nach Wiederanpfiff zur erneuten Führung für die Borussen.
Allerdings hielt auch diese nicht lange. Vlahovic behielt erneut nur 2 Minuten später alleine vor Gregor Kobel die Nerven und glich zum 2:2 aus.
Kobel vermeintlicher Matchwinner
Im Anschluss schien dann alles für Dortmund zu laufen. Erst brachte Yan Couto die Deutschen in der 74. Minute mit einem Flachschuss in die nahe Ecke zum dritten Mal in Führung – Juve-Goalie Michele di Gregorio sah dabei nicht besonders gut aus. Dann bewahrte Kobel seine Farben mit einem hervorragenden Reflex gegen Yildiz vor dem erneuten Ausgleich.
Und spätestens als Bensebaini in der 86. Minute einen Penalty zum 4:2 für das Team von Niko Kovac verwandelte, schien die Partie endgültig entschieden. Doch das Heimteam steckte bekanntlich nicht auf und erkämpfte sich in letzter Sekunde noch einen verdienten Punkt.
Juves nächstes Schlussfurioso
Bereits am Samstag hatte der italienische Rekordmeister im Derby d'Italia gegen Inter Mailand Moral bewiesen. Dabei reichte es dem Team von Igor Tudor nach 2:3-Rückstand gar noch zu einem spektakulären 4:3-Sieg.
So schenkte Juve nach Yann Sommer innert 3 Tagen auch dem 2. Schweizer Spitzen-Goalie 4 Tore ein. Auch wenn Dortmund wie schon gegen St. Pauli spät einen 2-Tore-Vorsprung verspielt hat, bleiben sie wie auch die Turiner ungeschlagen in dieser Saison.
So geht's weiter
Zunächst stehen für beide Teams 2 Meisterschaftsrunden an. In der Champions League wartet dann jeweils ein spanisches Team auf die heutigen Kontrahenten. Dortmund trifft am 1. Oktober zuhause auf Athletic Bilbao, während die «Alte Dame» zeitgleich bei Villarreal gastiert.