Da waren's nur noch acht: Atletico hat sich das letzte Viertelfinal-Ticket der Champions League geschnappt. Grund genug, auf Teil 1 der letzten K.o.-Phase im alten, liebgewonnenen Gewand der «Königsklasse» zurückzublicken.
Aussenseiter müssen draussen bleiben
Es sind grosse Namen, die sich Hoffnungen machen dürfen, am 1. Juni im Wembley Stadium den Henkelpott in den Londoner Nachthimmel zu stemmen. 7 der 8 verbliebenen Teams standen in den letzten 10 Jahren in einem CL-Final, nur bei Arsenal ist es bereits 18 Spielzeiten her. Vertreten sind 4 der grossen 5 Ligen. Spanien schickt ein Trio ins Rennen, aus Deutschland und England sind noch je ein Duo übrig. Und PSG soll mit dem Premieren-Triumph zugleich Frankreich und Katar glücklich machen.
Für die Viertelfinals qualifiziert | |
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Bayern München | Paris St-Germain |
Manchester City | Real Madrid |
Arsenal | FC Barcelona |
Atletico Madrid | Borussia Dortmund |
Überraschungen oder Debütanten sucht man im Viertelfinal-Ball vergeblich. Im Vorjahr hatten immerhin Benfica und Napoli die Riege der ewigen Titelaspiranten durcheinandergewirbelt.
Fertig mit der Italianità und Thurams Vinnie-Jones-Moment
Neben der SSC und ihrem ersten Traumjahr in der Post-Maradona-Ära waren auch die beiden Mailänder Klubs vor Jahresfrist noch in den Viertelfinals gestanden. Im Halbfinal kam es gar zum «Derby della Madonnina». Nun schieden der Reihe nach Lazio, Napoli und Inter aus.
Letztgenannte «Nerazzurri» kassierten zum dümmsten Zeitpunkt die wettbewerbsübergreifend erst 3. Niederlage der Saison . Vielleicht war es so etwas wie vorträgliches Karma, dass Marcus Thuram in der regulären Spielzeit eine Topchance für Inter vergab. Er imitierte später in der Verlängerung gegen Stefan Savic den legendären Vinnie-Jones-Griff, kam aber ungeschoren davon.
Leistung auf dem Punkt gebracht
Seit der Saison 2015/16 (Stichwort: Final «madrileño») hatte es in der Champions League kein Penaltyschiessen mehr gegeben. Nun waren es gleich deren zwei. Dass dabei einiges auf dem Spiel stand, offenbaren die bescheidenen Quoten: Bei Arsenal – Porto wurden immerhin 75 Prozent verwandelt, bei Atletico – Inter gerade noch 44 Prozent. Die «Colchoneros» sind bei der Entscheidung aus 11 Metern mittlerweile geübt. Als erstes Team in der CL musste Atletico schon 4 Mal über die Kurzentscheidung – und war dabei 3 Mal erfolgreich.
«Trostpflaster» Henkelpott
Während Real Madrid und PSG in den Ligen klar auf Meisterkurs liegen, stecken Arsenal und Manchester City auch in der Premier League noch mitten im Kampf um den Titel. Für das übrige Quartett, Barcelona, Atletico, Bayern und den BVB, ist der Henkelpott die letzte noch realistische Trophäe in dieser Saison. Es wäre eine Wagenladung voll Balsam für die in Liga und nationalen Pokalen zuletzt geschundenen Fanseelen.