17 Tage nach dem letzten Ernstkampf geht es für YB gleich auf der grössten aller Fussballbühnen auf Klubebene weiter. In der Champions League empfangen die Berner im 5. Gruppenspiel Atalanta Bergamo. Mit einem Sieg würde der Schweizer Meister die Chance auf die Achtelfinals aufrecht erhalten, bei einer Niederlage wäre das CL-Abenteuer vorzeitig vorbei und der letzte Gruppenrang besiegelt. Bei einem Remis müsste YB in der letzten Runde ManUnited schlagen und auf Villarreals Schützenhilfe hoffen, um den 3. Rang zu erobern.
Trotzdem will YB-Trainer David Wagner nichts von einer besonderen Ausgangslage wissen: «Es war schon im Vorhinein klar, dass wir mindestens zwei Heimspiele gewinnen müssen, um weiterzukommen.» Besonders dürfte aber die Atmosphäre im ausverkauften Wankdorf werden. Im 6. Champions-League-Heimspiel der Klubgeschichte könne seine Mannschaft «einen riesen Schritt machen, um etwas zu erreichen, was es noch nie gab». Wer sich darauf nicht freue, sei «nicht ganz dicht».
Pause zum richtigen Zeitpunkt
Gegen die offensivstarken Bergamasken, die sich am Wochenende mit einem 5:2-Sieg gegen La Spezia warmgeschossen haben, wird sich Guillaume Faivre nicht über fehlende Arbeit beklagen können. Die Berner Nummer 2, die erneut den verletzten David von Ballmoos ersetzt, weiss, was es braucht, um gegen die Norditaliener zu bestehen: «Dynamik, Energie und Überzeugung. Diese Elemente müssen wir auf den Platz bringen.»
Zumindest die Resultate brachte YB in der jüngsten Vergangenheit aber nicht auf den Platz. Vor der Nati-Pause feierten die Young Boys wettbewerbsübergreifend nur 1 Sieg aus 7 Partien. Das Spitzenspiel gegen Basel, das eigentlich am Samstag terminiert gewesen wäre, wurde verschoben. Die Pause sei zum richtigen Zeitpunkt gekommen, so Faivre.
Lustenberger zurück im Aufgebot
Wagner will die Pause derweil nicht überbewerten: «Atalanta hatte ein Spiel, wir nicht. Am Ende werden auf diesem Niveau wie immer Kleinigkeiten entscheiden.» Vor der Nati-Pause haben sich die Personalsorgen beim Schweizer Meister nämlich noch verschärft. Flügel Christian Fassnacht fällt wegen eines Schläfenbeinbruchs bis Ende Jahr aus.
Immerhin wird Wagner zum ersten Mal in seiner Zeit als YB-Trainer auf seinen eigentlichen Captain zählen können. Fabian Lustenberger, der sich im April die Achillessehne gerissen hat, wird am Dienstag im Aufgebot stehen.