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Basel nach CL-Playoff-Hinspiel Shaqiris Seitenhieb und die mangelnde Reife

Das 1:1 in den Playoffs zur Champions League gegen Kopenhagen lässt die Basler mit gemischten Gefühlen zurück. Einerseits sieht man sich auf Augenhöhe mit dem Gegner, andererseits vermisst man die nötige Abgeklärtheit.

«Das Resultat ist ok», fasste Xherdan Shaqiri nach dem 1:1 gegen Kopenhagen zusammen. «Wir haben uns das Leben teils selbst schwer gemacht. Sie haben aber auch nicht fehlerfrei gespielt.» Der Captain wünscht sich deshalb mehr Kaltschnäuzigkeit im Rückspiel am kommenden Mittwoch.

Am Ende sind wir mit dem 1:1 gut bedient.
Autor: Ludovic Magnin

Der Ausgleich war für die Basler besonders ärgerlich gewesen, weil ein Fehler im Aufbau an dessen Ursprung stand. Und weil eine weitere Unkonzentriertheit in der 82. Minute dazu führte, dass der FCB die letzten Minuten in Unterzahl spielte, musste das Team am Ende sogar froh über das Unentschieden sein.

«Der Ausgleich war natürlich bitter. Aber am Ende sind wir mit dem 1:1 gut bedient, wir hätten das Spiel auch verlieren können», sagte Trainer Ludovic Magnin.

Rote Karte sorgt für rote Köpfe

Nach dem Platzverweis gegen den FCB kam es zu einer Szene, in der Shaqiri an den Feldrand lief und sich lautstark mit dem Trainerteam unterhielt. Er regte sich sichtlich darüber auf, dass der kurz vor der Pause erstmals verwarnte Jonas Adjetey nicht schon vorher ausgewechselt worden war.

«Das Spiel war von Zweikämpfen geprägt. Da hätten wir vielleicht schon vorher reagieren müssen», so Shaqiri. Ein Seitenhieb an Magnin.

Dieser liess die Kritik nicht gelten: «Unsere beiden Innenverteidiger waren bis dahin kaum einmal in brenzlige Situationen gekommen.» Eine zweite gelbe Karte habe sich da bei Adjetey nicht abgezeichnet. Er habe sich stattdessen überlegt, Keigo Tsunemoto auszuwechseln, weil dieser zuvor knapp an Gelb-Rot vorbeigeschrammt sei.

Für viele war es der erste Auftritt in so einer Qualifikation. Man hat eine leichte Nervosität gespürt.
Autor: Xherdan Shaqiri

«Ich habe gesehen, dass Shaq auch mit dem Trainerdiplom begonnen hat. Aber er steht noch am Anfang seiner Trainerkarriere. Er muss noch viel lernen», meinte Magnin gegenüber Blick mit einem Lächeln. «Am Ende ist es unglücklich gelaufen, aber ich würde es wieder genau gleich machen.»

Eine Frage der Erfahrung?

Mit seinem Fehler vor dem Ausgleich und seiner roten Karte war der 21-jährige Adjetey die tragische Figur des Spiels. Doch auch bei anderen FCB-Spielern war zu sehen, dass ihnen die internationale Reife fehlt. «Für viele war es der erste Auftritt in so einer Qualifikation», rief Shaqiri in Erinnerung. «Man hat eine leichte Nervosität gespürt.»

«Man kann über die mangelnde Erfahrung diskutieren», befand Magnin. Doch er fordert: «Man muss sich auch qualifizieren können, wenn man weniger Erfahrung als der Gegner hat. Das ist unsere Challenge!»

Noch alles offen

Ein Satz fällt in der Analyse der Basler immer wieder: Es ist noch alles offen. Zwar hat sich das Team nicht das erhoffte Polster herausgespielt, es hat aber auch noch nichts verloren. «Wir wissen jetzt, dass wir gegen Kopenhagen bestehen können», sagt Dominik Schmid.

Auch Shaqiri kündigt an, dass sich das Team am kommenden Mittwoch in der dänischen Hauptstadt sicher nicht verstecken werde. Auch wenn dem Schweizer Meister die Heimstärke der Kopenhagener bewusst ist.

Resultate

SRF zwei, sportlive, 20.08.2025, 20:10 Uhr ; 

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