Resultate
Es sind die üblichen Phrasen, die Fussballer vor einem wichtigen Spiel von sich geben, in dem ein 1:2 aufgeholt werden muss. Man müsse früh ein Tor schiessen, damit der Gegner – in diesem Fall Juventus Turin – die defensive Ordnung aufgeben müsse.
Dass James Rodriguez an der Medienkonferenz am Tag vor dem Spiel des öfteren Worte wiederholt und neu ansetzen muss, ist deshalb erstaunlich. Zumal der Inhalt des Gesagten überschaubar ist und sich der Kolumbianer in seiner Muttersprache äussern kann.
James gab lange keine Interviews
Des Rätsels Lösung liegt nicht etwa in einer besonderen Nervosität des 23-Jährigen, sondern in seiner Kindheit. James, der früh vom Vater verlassen wurde, hatte Mühe mit Sprechen. Sein Stottern begleitete ihn bis zum Einstieg in den Profi-Fussball. Das Problem war so gross, dass er zu Beginn seiner beachtlichen Karriere keine Interviews gab. James überwand sein Handicap weitgehend, aber offenbar nicht restlos.
Auf dem Platz ging in den letzten Jahren jedoch alles wie am Schnürchen. Nach 3 Jahren Porto wechselte er 2013 zu Monaco. Letzten Sommer ging er als WM-Torschützenkönig für 80 Millionen Euro zu Real Madrid. Anpassungsschwierigkeiten wie andere Superstars vor seiner Zeit kannte er trotz der verpflichtenden Transfersumme in der spanischen Hauptstadt keine.
Abseits des Rasens liefert er keinen Gesprächsstoff
Mit Fleiss, Bescheidenheit und 16 Saison-Treffern (einige davon waren echte Traumtore) erkämpfte er sich einen festen Platz im Starensemble und hielt sich die Medien in Madrid vom Leib. Für die Revolver-Blätter ist der Jungstar ohnehin kein gefundenes Fressen. Seit über 4 Jahren ist James mit Daniela Ospina verheiratet. Das Paar hat eine kleine Tocher und lebt skandalfrei. Señora Ospina, ehemalige Volleyball-Nationalspielerin Kolumbiens, wirbelt nur im Beachvolleyball-Team «Voley Playa Madrid» Sand auf.
Sendebezug: Radio SRF 3, Morgenbulletin, 13.05.15 07:00 Uhr