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Im Camp Nou von Barcelona erhielten die Bayern-Profis in der Schlussviertelstunde eine Lehrstunde.
Legende: Wurden bitter bestraft Im Camp Nou von Barcelona erhielten die Bayern-Profis in der Schlussviertelstunde eine Lehrstunde. Imago

Champions League Bayerns Durchhalteparolen und das Hoffen auf ein «neues Porto»

Nach 17 brutalen Schlussminuten mit 3 Barça-Gegentoren lecken die Spieler und Verantwortlichen von Bayern München ihre Wunden. Im Hinblick auf das Rückspiel in München dominieren beim stolzen deutschen Meister aber bereits wieder Durchhalteparolen.

Resultate

Der Frust der deutlichen 0:3-Niederlage sass bei Bayern München nach dem Abpfiff im Camp Nou tief. Sinnbildlich dafür stand Coach Pep Guardiola, der sein Gesicht vor Schmerz verzog und dann frustriert in den Katakomben seiner alten Wirkungsstätte verschwand.

Rummenigges flammende Bankett-Rede

Doch die Bayern wären nicht die Bayern, würden sie nicht auch im dunkelsten Moment bereits wieder Licht am Ende des Tunnels sehen. Allen voran der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge, der schon an der Bankettrede nach der Partie Durchhalteparolen ausgab. «Es hilft kein Lamentieren. Wir haben noch ein Spiel. Wir heissen Bayern München», gab er sich kämpferisch und fügte bestimmt an: «Vielleicht gibt es dann doch ein Fussball-Wunder».

Mit dem angesprochenen Wunder verwies Rummenigge nicht ganz überraschend auf das Viertelfinal-Rückspiel gegen Porto, als die Bayern in der heimischen Allianz-Arena mit einer 6:1-Gala die Hinspiel-Niederlage (1:3) eindrücklich vergessen machten.

Das Hoffen auf ein Porto-Déjà-vu

Manuel Neuer blies nach der bitteren Pleite in der katalanischen Hauptstadt ins gleiche Horn wie Rummenigge. «Unser letzter Tropfen Hoffnung ist Porto. Sag niemals nie», so der deutsche Welt-Torhüter. Trotz dieser munteren Sätze waren sich Neuer und Rummenigge aber in einem Punkt einig: Barcelona ist nicht Porto. Dass eine Wende gegen die geballte Weltklasse der Spanier schlicht und einfach eine «Sensation» wäre, wusste auch Stürmer Thomas Müller.

Neben dem Bestreben, im Hinblick auf das Rückspiel bereits wieder eine positive Grundhaltung zu versprühen, hagelte es intern jedoch auch Kritik bei den stolzen Münchnern. Vor allem Ehrenpräsident Franz Beckenbauer fand deutliche Worte. «Sie sind völlig zusammengebrochen, das darf niemals passieren», beklagte sich der «Kaiser».

Der Appell an den Stolz

Trotz der scharfen Kritik des FCB-Urgesteins, überwogen am späten Mittwoch-Abend beim deutschen Rekordmeister die Durchhalteparolen. Und dies, obwohl in der 23-jährigen Geschichte der «Königsklasse» erst Deportivo La Coruña einen Drei-Tore-Rückstand noch wettmachen konnte (2004 im Viertelfinal gegen Milan).

«Ich weiss nicht, ob es reicht. Aber wir heissen Bayern München. Wir sind stolz», sprach Rummenigge dies aus, was wohl viele deutsche Fans vor dem Rückspiel denken dürften.

Sendebezug: SRF zwei, «sportlive», 06.05.15 20:00 Uhr

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