oben
Noch keine 4 Monate sind vergangen, seit Real Madrid den lang ersehnten 10. Titel in der Champions League gefeiert hat. Und dennoch herrscht nach zuletzt 2 Niederlagen und 6 Gegentoren in der Meisterschaft grosse Unruhe im spanischen Nobel-Klub. Da kommt der Auftritt auf der Champions-League-Bühne gerade richtig.
Der FC Basel scheint zudem der ideale Aufbaugegner. Oder wie es Real-Trainer Carlo Ancelotti formuliert: «Dieses Spiel kommt zum richtigen Zeitpunkt und bietet die Chance, eine positive Reaktion und die Klasse im Team zu zeigen.»
Die Sache mit Schär
Ancelottis Antipode, Paulo Sousa, will sich jedoch keineswegs abschlachten lassen. «Wir wollen etwas zeigen, sie stören, aber auch selber aktiv werden», kündigte der Portugiese am Vorabend des Spiels an. Dass sich seine Spieler von der imposanten Kulisse im Bernabeu-Stadion einschüchtern lassen könnten, befürchtet der 44-Jährige nicht. Sousa, als Spieler zweifacher CL-Sieger, fordert: «Persönlichkeit zeigen und mutig sein.»
Dies gilt auch für Fabian Schär. Sousa sorgte mit der Auswechslung des Nationalspielers beim 1:3 gegen GC gleich selbst dafür, dass etwas unerwartet auch beim FCB in den letzten Tagen Unruhe aufgekommen ist. Diverse Schweizer Medien kochten die Geschichte hoch und würzten sie mit dem geplatzten sonntäglichen Empfang Schärs in seiner Heimat-Stadt Wil. Ein kurzfristig angesetztes Training machte den Beteiligten einen Strich durch die Rechnung.
Streller und der Trikotwunsch des Sohnes
Die Niederlage in Zürich sei mühsam gewesen und habe Nachwirkungen nach sich gezogen, gibt Captain Marco Streller zu. Der 33-Jährige hat das GC-Spiel jedoch abgehakt und blickt nun dem Kindheitstraum entgegen, der nun in Madrid in Erfüllung gehe. «Wir dürfen im Bernabeu gegen den Klub mit dem weltweit grössten Glanz spielen», sagt Streller.
Dass sein 6-jähriger Sohn ein grosser Fan von Cristiano Ronaldo ist und gerne dessen Trikot haben würde, macht die Affiche für den Routinier noch spezieller. «Der Wunsch meines Sohnes ist klar, aber ich mag es nicht, jemandem nachzurennen. Dafür bin ich zu ehrgeizig», stellt Streller jedoch klar.
Ronaldo jagt den Rekord
Doch auch ebendieser Cristiano Ronaldo dürfte besonders motiviert sein. Im Fern-Duell mit Lionel Messi geht es für den Weltfussballer darum, möglichst schnell Raul als Top-Torjäger des Wettbewerbs abzulösen. Ronaldo und Messi stehen bei 67 Treffern, Rauls Bestmarke liegt bei 71.
Auch dem kopfballstarken Streller dürfte sich die eine oder andere Möglichkeit bieten. Reals Probleme bei Standards sind offenkundig. Die «Königlichen» kassierten 4 der 8 Gegentore in der laufenden Saison nach stehenden Bällen.
Mögliche Aufstellungen:
Real Madrid: Casillas; Arbeloa, Ramos, Pepe, Coentrao; Modric, Kroos, Rodriguez; Bale, Benzema, Ronaldo.
FC Basel: Vaclik; Schär, Xhaka, Samuel; Calla, Frei, Zuffi, Safari; Gonzalez, Gashi; Streller.
Sendebezug: Radio SRF 1, 15.09.14, 18:45 Uhr