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Marcelo umarmt Ronaldo
Legende: Real jubelt Marcelo und Cristiano Ronaldo feiern den 10. Titel Keystone

Champions League Die «Königlichen» im zehnten Himmel

Die Sehnsucht der Real-Fans hat sich nach 12 Jahren des Wartens erfüllt. Casillas, Ronaldo und Co. holten in Lissabon «La Decima» - den zehnten Titel in der Königsklasse.

Geduld ist keine Stärke der Real-Anhänger. «Als wir mit dem 9. Titel aus Glasgow zurückkehrten, riefen uns die Fans in Madrid zu: 'Und jetzt bitte La Decima'», erinnert sich Cesar Sanchez, der damalige Goalie der «Galaktischen». «Wir antworteten: 'Lasst und doch erst einmal diesen Titel feiern!'».

Doch seit diesem 2:1-Finalsieg über Bayer Leverkusen feierten andere - dreimal Erzrivale Barcelona – und die Fans der «Merengues» mussten 12 Jahre Geduld zeigen. Nun steht Real wieder auf dem Thron. Viel zu lange hatte es gedauert, bis der Nobel-Klub dem eigenen Anspruch gerecht werden konnte, international das Mass aller Dinge zu repräsentieren. Die Suche nach dem 10. Titel (Rekord) war in den letzten Jahren zur Besessenheit geworden.

Ancelotti rehabilitiert Casillas

Den wichtigsten europäischen Klub-Titel zu gewinnen, genoss für den spanischen Rekordmeister (32 Titel) schon seit den 6 epochalen Triumphen zwischen 1956 und 1966 oberste Priorität. Dass ausgerechnet Trainer Carlo Ancelotti den Abstand auf die AC Milan, welche er im letzten Jahrzehnt zu den Titeln 6 und 7 geführt hatte, wieder vergrösserte, ist kein Zufall. Der italienische Gentleman glättete die Wogen nach José Mourinhos Amtszeit und beförderte das abgesägte Real-Denkmal Iker Casillas in den Cup-Wettbewerben wieder zur Nummer 1.

Casillas, Weltmeister und zweifacher Europameister, feierte seinen 3. CL-Titel nach 2000 und 2002. Dem 33-Jährigen war es bestimmt, als Captain «La Decima» in die Höhe zu stemmen und seinen Status als «San Iker», dem Fussball-Heiligen, aufzufrischen.

Ronaldos Revanche in Lissabon

Zur Schlüsselfigur wurde aber Weltfussballer Cristiano Ronaldo. Der 29-Jährige stellte auf dem Höhepunkt seiner Karriere nicht nur die Rekordmarke von 17 Toren in einer CL-Saison auf, sondern holte die Trophäe zum 2. Mal nach 2008 (mit Manchester United). Die ausgeprägte Winner-Mentalität der Königlichen fand in der Gestalt des Portugiesen ihre Entsprechung und trug Real den 4. Sieg in seinen 4 letzten CL-Finals (1998, 2000, 2002, 2014) ein.

Ronaldo feierte den grössten Erfolg in seiner Zeit bei Real an gleicher Stätte, wo er 2004 an der Heim-EM mit Portugal den Final gegen Griechenland verloren hatte. Statt Tränen wie jenen des damals 19-Jährigen gehen nun Ronaldos Jubel-Posen um die Welt.

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