Am Ende war es eine klare Sache: Bayern München gewann den Meistercup-Final im April 1974 gegen Atletico Madrid in Brüssel mit 4:0 – im Wiederholungsspiel. Die Starstürmer Uli Hoeness und Gerd Müller trafen je zwei Mal.
Dass es überhaupt zu einem Wiederholungsspiel kam, war der Verdienst von Hans-Georg Schwarzenbeck, genannt «Katsche». Der Innenverteidiger schaffte im 1. Spiel in der 120. Minute den Ausgleich zum 1:1. Ein Penaltyschiessen gab es damals noch nicht, zwei Tage später trat man erneut im Brüsseler Heysel-Stadion zum Wiederholungsspiel an.
Der «Putzer des Kaisers»
Es war die grösste Stunde in Schwarzenbecks Karriere. Der rustikale Verteidiger, man nannte seine Position damals Vorstopper, verbrachte seine Karriere im Schatten von Müller, Hoeness und Franz Beckenbauer, dem er den Rücken frei hielt. «Putzer des Kaisers» war sein Übername.
Er wusste gar nicht, wohin mit dem Ball.
Die Offensive war nicht sein Ding: «Er wusste gar nicht, wohin mit dem Ball, da hat er einfach draufgehalten. Ich war schon auf dem Weg in die Kabine, guckte nur über die Schulter und sehe wie der Ball einschlägt. Ein unglaubliches Ding», meinte der inzwischen verstorbene Bayern-Coach Udo Lattek.
Kugelschreiber für die Säbener Strasse
1981 beendete Welt- und Europameister Schwarzenbeck seine Karriere, er hatte mit Bayern und der deutschen Nationalmannschaft alle Titel gewonnen. Und im Gegensatz zu seinen Teamkollegen mit den klingenden Namen verschwand er auch aus dem Fussball-Rampenlicht. Er führte in München eine Papeterie. Und belieferte dabei natürlich auch den FC Bayern München.
Bayern München - Meistercup-Sieger 1974
Sendebezug: Laufende Berichterstattung Champions League