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Bild 1 von 10Legende: Der Chef Bastian Schweinsteiger - Regisseur und defensives Gewissen Keystone
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Bild 2 von 10Legende: Der Spektakelmacher Franck Ribéry war die grosse Attraktion bei den Bayern und auf der linken Seite kaum zu stoppen Reuters
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Bild 3 von 10Legende: Der Leichtfüssige Thomas Müller lief zahllose Kilometer und war als Vorbereiter und Vollstrecker stets zur Stelle. Keystone
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Bild 4 von 10Legende: Der Arbeitslose Goalie Manuel Neuer war nur selten gefordert, dann aber meistens bereit Reuters
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Bild 5 von 10Legende: Der Brecher Mario Mandzukic kam aus Wolfsburg, schuftete nach vorne und hinten und verdrängte Mario Gomez. Reuters
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Bild 6 von 10Legende: Der Captain Verteidiger Philippe Lahm spielte auf der rechten Seite eine glänzende Saison und sorgte auch in der Offensive für viel Bewegung. Keystone
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Bild 7 von 10Legende: Der Abwehrchef Dante kam aus Mönchengladbach, übernahm die Chefrolle in der Abwehr und spielte sich in Brasiliens Nationalmannschaft. Reuters
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Bild 8 von 10Legende: Der Geläuterte Arjen Robben kehrte zu alter Form zurück und lebte in dieser Saison in völliger Harmonie. Keystone
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Bild 9 von 10Legende: Der Schweizer Xherdan Shaqiri konnte noch keinen Stammplatz erobern. Aber wenn er spielte, dann flogen die Fetzen: «Weltklasse», meinte gar Matthias Sammer. Keystone
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Bild 10 von 10Legende: Der Trainer Jupp Heynckes trieb sein Team in seiner Abschiedssaison zu Höchstleistungen. Die Zukunft von Heynckes ist offen, vielleicht kehrt er endgültig zur Rosenzucht zurück. Keystone
Viele Fussball-Liebhaber werden es nur schweren Herzens zugeben können, aber: Trainer Jupp Heynckes hat in dieser Saison mit Bayern München ein Fussball-Kunstwerk geschaffen. Deutschlands Rekordmeister, lange Jahre für seinen resultatorientieren Kraft-Fussball gehasst und verteufelt, war in dieser Spielzeit wohl die attraktivste Mannschaft des Kontinents und hat sich mit dem Sieg in der Champions League nach zuletzt zwei Finalniederlagen (2010 und 2012) nun die verdiente Krönung geholt.
Eine Saison der Rekorde
Allein die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Bayern gewannen in der Champions League 10 von 13 Spielen und schossen dabei 31 Tore. Viertel- und Halbfinal gegen die Renommierklubs Juventus Turin und FC Barcelona überstand man mit dem Gesamtskore von 11:0.
In der Meisterschaft holten die Münchner in 34 Spieltagen 91 von 102 möglichen Punkten und erzielten 98 Treffer. Beide Werte bedeuten Rekord in der 50-jährigen Geschichte der Bundesliga. Auch im DFB-Pokal marschierte man durch und ist im Final in Berlin am 1. Juni gegen den VfB Stuttgart haushoher Favorit und könnte das Triple realisieren.
Ein Weltklasse-Kader
Ermöglicht wurden diese Leistungen durch ein Kader, in dem rund 25 Weltklasse-Spieler stehen. Dabei waren auch die Neuzuzüge des letzten Sommers jeden Euro wert: Dante, Xherdan Shaqiri, Javier Martinez und Mario Mandzukic haben die hohen Erwartungen in München vollumfänglich erfüllt und spielten die ihnen zugedachten Rollen perfekt.
Coach Heynckes verfügt so über ein Ensemble, das spektakulären Offensiv-Fussball zelebriert und gleichzeitig defensiv so solid auftritt. Es fällt deshalb schwer, Aussagen über den Formstand von Torhüter Manuel Neuer zu machen.
Heynckes und der neue Sportchef Matthias Sammer haben es zudem geschafft, den Kollektivgedanken im Bayern-Team weiter zu fördern. Selbst launische Offensiv-Künstler wie Arjen Robben und Franck Ribéry haben sich bedingungslos in den Dienst der Mannschaft gestellt und mitunter defensive «Drecksarbeit» verrichtet.
Nur ein Ausrutscher
Ausgetrieben haben Heynckes und Sammer dem Team auch die bayern-typische Hochnäsigkeit, die früher immer wieder zu peinlichen Niederlagen führte. Einzige Ausrutscher in der Traum-Saison 2012/2013 waren das 1:3 in der CL-Gruppenphase bei Bate Borissow sowie das 0:2 im Achtelfinal-Rückspiel gegen Arsenal, als man beinahe noch die gute Ausgangslage vertrödelt hätte.
Gespannt darf man sein, wie sich Bayern München nach der Sommerpause entwickeln wird. Coach Jupp Heynckes wird durch Barcelonas Trainer-Legende Pep Guardiola abgelöst, und dieser hat mit Mario Götze bereits seinen Wunschtransfer verwirklichen dürfen. Die nationale und internationale Konkurrenz wird somit kaum mit geschwächten Bayern rechnen können.