Mit dem Halbfinal in der Champions League gegen Real Madrid hat Stephan Lichtsteiner mit Juventus Turin einen weiteren Meilenstein in seiner grossen Karriere erreicht. Dank dem 2:1-Sieg im Hinspiel ist auch der Final in Berlin für die «alte Dame» alles andere als ein unerreichbares Ziel.
Verständnis für Ronaldo
«Wenn wir noch einmal so ein Spiel zeigen können wie zuhause, dann sieht es gut aus», ist Lichtsteiner überzeugt. Der Schweizer Internationale warnt gleichzeitig vor der Offensiv-Power des Gegners, die nicht nur von Superstar Cristiano Ronaldo abhänge: «Man muss nicht nur auf Ronaldo aufpassen, es gibt auch Bale oder Benzema, der wahrscheinlich wieder spielen wird, Isco, Rodriguez…»
Im Hinspiel vor einer Woche hatte Lichtsteiner Ronaldo gut im Griff. Für die mitunter nervigen Marotten des extrovertieren Portugiesen hat Lichtsteiner volles Verständnis. «Jeder Verteidiger will ihn möglichst eng decken, da ist klar, dass er manchmal genervt reagiert. Zudem wird extrem viel von ihm verlangt. Schiesst er einmal nicht zwei Tore in jedem Spiel, wird er sofort kritisiert, von den eigenen Fans ausgepfiffen. Aber für mich ist Ronaldo einer der besten Fussballer der Geschichte», so Lichtsteiner.
«Gewinnen kommt von Gewinnen»
Ein Final-Einzug von Juventus käme für viele Beobachter einer Überraschung gleich, denn die Turiner waren nicht mit viel Kredit in die Champions-League-Saison gestartet. «Man hat uns wenig zugetraut. Nach dem Trainerwechsel dachten viele, dass Juventus nicht mehr so stark sein werde», blickt Lichtsteiner zurück.
Umso mehr würden Lichtsteiner und sein Team alles daran setzen, am Ende in Berlin die Trophäe in den Händen zu halten: «Es ist der Titel, der zählt. Nur im Final zu stehen, das reicht nicht. Dann will man auch gewinnen.» Und vielleicht eines Tages auch noch nachdoppeln. Denn, so sage man in Italien: «Gewinnen kommt von Gewinnen.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlounge, 11.05.2015, 22:25 Uhr