Resultate
«Wir müssen dafür sorgen, dass wieder das Wehklagen einsetzt, wenn die anderen uns in der Tabelle mit dem Fernglas anschauen.» Sieben Jahre ist es her, dass Uli Hoeness diese markigen Worte an die nationale Konkurrenz richtete. Borussia Dortmund verweigerte den Gehorsam und reizte den bajuvarischen Riesen mit zwei Meistertiteln weiter. So sehr, dass mittlerweile nicht nur Wehklagen bei der nationalen, sondern auch der europäischen Konkurrenz einsetzt.
Heilsbringer Guardiola
Pep Guardiola führte mit einer sanften Revolution fort, was Louis van Gaal und Jupp Heynckes über Jahre aufbauten. Und scheint die Bayern in noch höhere Sphären zu befördern: Zum wuchtigen, blitzschnellen Umschalt- und Kombinationsspiel kommt nun der traditionell «undeutsche» Wille zum totalen Ballbesitz.
Ein System, dem sich ein mit grossen Egos gespicktes Ensemble, das mittlerweile ohne echte Ersatzspieler auskommt, absolut unterordnete. Guardiola, Architekt der «Bayern 2.0», spricht derweil von einem «angenehmen Prozess, bei dem ich das Gefühl hatte, den Erfolg von Jupp Heynckes fortzuführen.»
Sündenbock Moyes
Gänzlich unangenehm verlief eben dieser Prozess beim englischen Rekordmeister. Die Stabübergabe von Alex Ferguson zu David Moyes gleicht bislang einer Zangengeburt. Der negative Höhepunkt eines regelrechten Seuchenjahres kam im März: Erst setzte es an heimischer Stätte die höchste Heimniederlage seit 108 Jahren gegen Liverpool ab (0:3), dann erniedrigte Stadtrivale City die United im «Derby of Manchester» mit dem gleichen Resultat.
Kränkelnde United: Bayern als Medizin?
In den Viertelfinal gegen Bayern werden die Engländer als krasser Aussenseiter gehen. Zu allem Überfluss verpasst Robin van Persie, die offensive Lebensversicherung der «Red Devils», beide Partien wegen einer Knieverletzung. Was spricht also für die United? Die Kraft der Verzweiflung: Mit einem Sieg gegen die übergrossen Bayern könnte sich der taumelnde englische Rekordmeister – und mit ihm David Moyes – rehabilitieren.