«Für Steaua Bukarest war es schon ein Erfolg, im Final zu stehen. Wir wollten zeigen, dass auch in Rumänien guter Fussball gespielt wird», erinnert sich der damalige Steaua-Goalie und heutige Ehrenpräsident Helmuth Duckadam an den Meistercup-Final 1986 zurück.
Der Aussenseiter hielt gegen Barcelona über 120 Minuten ein 0:0. Das Penaltyschiessen musste entscheiden. «Es war immer mein Traum in einem Final zu stehen und diesen zu entscheiden. Der Zeitpunkt war gekommen und ich war bereit», so Duckadam. Der Goalie wehrte alle vier Versuche der Katalanen ab, Steaua siegte 2:0 und schaffte die Sensation.
200 Euro und eine Medaille von Ceausescu
Erstmals überhaupt hatte ein Team aus dem Osten Europas den grossen Klubs Paroli geboten. Steauas Sternstunde gilt als grösster Triumph des rumänischen Fussballs überhaupt.
«Gegen 20‘000 Menschen haben uns mitten in der Nacht am Flughafen von Bukarest empfangen», so Duckadam, der «Held von Sevilla». Von Nicolae Ceausescu erhielten die Siegreichen eine Medaille sowie eine Prämie von umgerechnet rund 200 Euro überreicht.
Abruptes Ende für Duckadams Karriere
Nach dem Spiel in Sevilla verspürte der damals 27-jährige Duckadam starke Schmerzen im Arm, es drohte gar eine Amputation. Eine Gefässerkrankung war dafür verantwortlich, dass das Spiel von Sevilla auch für Duckadam im doppelten Sinn des Wortes das grosse Finale war.
Der Höhenflug des Armeeklubs dauerte nach Duckadams Karrierenende noch drei Jahre fort. Im Frühjahr 1989 stand Steaua nochmals im Meistercup-Final. Gegen die AC Milan setzte es eine 0:4-Niederlage ab. Ebenfalls feierte man in Bukarest den fünften rumänischen Meistertitel in Serie. Mit 103 Ligaspielen ohne Niederlage hatte man in den späten 1980er Jahren zudem einen europäischen Rekord aufgestellt.
Revolution beendet glorreiche Steaua-Ära
Diese glorreiche Ära erlebte Steaua unter den Fittichen der Diktatoren-Familie Ceausescu. Sohn Valentin führte den Klub, seine Eltern waren darum besorgt, dass der «richtige» Verein die Liga dominiert.
Entsprechend stellte der Sturz und die Hinrichtung des Diktatoren-Ehepaars Nicolae und Elena Ceausescu in den Weihnachtstagen 1989 auch für Steaua eine Zäsur dar. National konnte man sich an der Spitze zwar bald wieder behaupten, für internationale Schlagzeilen sollte Steaua aber erst nach der Jahrtausendwende wieder sorgen.