Das Ende war wenig spektakulär: In der 90. Minute zog Marco Streller beim Stand von 4:0 für Porto von der Strafraumgrenze ab, der Ball flog über die Querlatte. Wenig später beendete der Pfiff von Schiedsrichter Jonas Eriksson die Partie und damit auch die grosse internationale Karriere des FCB-Captains.
«Ich habe auch schon besser geschossen», flachste Streller, als die erste grosse Enttäuschung über das Champions-League-Out verflogen war. Er weiss sehr wohl, dass in der eigenen Erinnerung und jener der Fussballfans ganz andere Abschlüsse haften bleiben.
Sternstunden gegen Manchester, Chelsea und Liverpool
Etwa jener vom 7. Dezember 2011, als Streller im Heimspiel gegen Manchester United aus kurzer Distanz zum 1:0-Führungstreffer einschoss. Die Basler, die mit einem denkwürdigen 3:3 im Old Trafford die Vorarbeit geleistet hatten, zogen dank dem 2:1-Erfolg im St. Jakob-Park in die Achtelfinals der Champions League ein.
Streller war einer der Hauptakteure bei sämtlichen Europacup-Erfolgen des FC Basel in jüngster Zeit. Ein Rückblick auf seine Tore deckt sich entsprechend mit den Highlights des Schweizer Krösus auf Europas Bühne. Meist jubelten Streller und Co. gegen englische Teams.
So etwa im Herbst 2013, als Streller in der CL-Gruppenphase an der Stamford Bridge per Kopf den 2:1-Siegtreffer gegen Chelsea erzielte. Und auch gegen Liverpool war Streller erfolgreich, er traf Anfang Oktober zum 1:0-Heimsieg und feierte wenig später mit den Baslern den zweiten Achtelfinal-Einzug in der «Königsklasse».
Der Wunsche zum Karrieren-Ende
Über seine Treffsicherheit hinaus war Streller ein unermüdlicher Kämpfer und zentraler Antreiber im Basler Spiel. Selter war der Routinier auch um (selbst-)kritische Worte verlegen. Sein Abgang wird den FCB insbesondere auf internationaler Stufe schwer schmerzen.
Doch zuerst stehen ja noch nationale «Hausaufgaben» an, wie Streller es nennt. «Wir wollen Meister und Cupsieger werden. Das Double ist es, was ich mir für mein Karrierenende wünsche», so der 33-Jährige.
Die Tore von Marco Streller für den FCB im Europacup
Marco Strellers Karriere in Bildern
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Bild 1 von 10. Erste Schritte beim «Congeli». Zwischen 2001 und 2002 war Marco Streller bei Concordia Basel engagiert. Hier misst er sich im Cup 2001 mit Basels Sebastien Barberis. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 10. NLA-Debüt in Thun. Seine ersten Erfahrungen in der Nationalliga A sammelte Marco Streller im Berner Oberland. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 10. Schwierige Phase. 2004 wechselte Streller in die Bundesliga: Beim VfB Stuttgart konnte er sich, auch wegen Verletzungen, nur bedingt durchsetzen. Bildquelle: Imago.
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Bild 4 von 10. Landsleute unter sich. Bei den Schwaben spielte Streller an der Seite seiner Schweizer Kollegen Diego Benaglio und Hakan Yakin. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 10. Kurzes Intermezzo in Köln. 2006 wurde der Aescher von Stuttgart zu Liga-Konkurrent Köln ausgeliehen. Für die «Geissböcke» absolvierte er 27 Partien. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 10. Der Nationalspieler. Im Nationaldress lief der Basler insgesamt 37 Mal auf. 12 Tore gelangen ihm für die Schweiz. Bildquelle: EQ Images.
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Bild 7 von 10. Kapitaler Treffer. Mit seinem Tor in der Barrage 2005 gegen die Türkei machte er die Schweizer WM-Teilnahme perfekt. Bildquelle: EQ Images.
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Bild 8 von 10. Fataler Fehlschuss. Im WM-Achtelfinal 2006 gehörte Streller zu den Penalty-Sündern. Bildquelle: EQ Images.
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Bild 9 von 10. Magsiche CL-Nächte. In der «Königsklasse» schoss der Routinier für den FCB ganz wichtige Tore: Zuletzt anfangs Oktober gegen Liverpool. Bildquelle: EQ Images.
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Bild 10 von 10. Abtritt eines Grossen. Nach 15 Jahren als Profi gibt Marco Streller Ende Saison seinen Rücktritt. Bildquelle: Keystone.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 10.3.2015, 20:00 Uhr.