Resultate
Schweizer Fussball-Fans erlebten am späten Dienstagabend eine Art Déjà-vu. Als die Spieler von Atletico und Leverkusen gleich reihenweise vom Penaltypunkt scheiterten, sah sich manch einer an den WM-Achtelfinal 2006 zwischen der Schweiz und der Ukraine erinnert.
Häme für Leverkusen
Er hätte beim Auswählen seiner Spieler im Nachhinein anders gehandelt, räumte Leverkusens Trainer Roger Schmidt an der Medienkonferenz ein. Fast schon fahrlässig hatten Ömer Toprak und Hakan Calhanoglu ihre Elfmeter vergeben. Und dies obwohl Calhanoglu als Spezialist gilt. «Wir können normalerweise besser spielen - und wir können normalerweise auch besser Elfmeter schiessen», sagte Bayer-Sportchef Rudi Völler. Auswärts sei dies aber vielleicht etwas schwieriger – wegen den Pfiffen – argumentierte Schmidt.
Wie dem auch sei. Auf dem letzten Schützen lastet wohl der grösste Druck. So erstaunte es nicht, dass Stürmer Stefan Kiessling den entscheidenden Versuch über das Tor jagte. «Wie einst Uli Hoeness 1976 in Belgrad», schrieb die Süddeutsche Zeitung . «Drüberkusen», brachte 11 Freunde das Penaltyproblem auf den Punkt.
Bäume sind keine Menschen
Atletico-Trainer Simeone bemühte sich kurz nach Spielschluss, Erklärungen für das kollektive Versagen zu suchen. Denn es war Raul Garcia, der das Spektakel mit einem Schuss über das Gehäuse eröffnet hatte. Der Argentinier zog einen bildhaften Vergleich heran: «Es ist sehr schwierig, Penaltyschiessen zu üben mit ein paar Bäumen hinter dem Tor. Das hat nichts mit der Realität zu tun, die Müdigkeit und die Emotionen spielen im Training keine Rolle. Es ist doch etwas ganz anderes, vor 55'000 Zuschauern anzulaufen und dann stelle man sich auch noch die Leute an den Bildschirmen vor.»
Sendebezug: SRF info, «sportlive», 17.3.2015, 20:00 Uhr