Bevor die Spieler von Qairat Almaty den Rasen des Estadio Jose Alvalade in Lissabon überhaupt betreten hatten, haben sie bereits einen Rekord gebrochen. Noch nie hatte ein Team in der Champions League eine weitere Anreise. Die Distanz zwischen der portugiesischen Hauptstadt und der kasachischen Metropole ganz im Osten des Landes beträgt Luftlinie fast 7000 km.
Auf dem Platz bezahlte der Champions-League-Neuling gegen Sporting Lissabon Lehrgeld. Gleich viermal musste Sherhan Kalmurza hinter sich greifen. Der Goalie der Kasachen verhinderte mit einigen starken Interventionen aber eine noch höhere Niederlage. Zudem parierte er in der 21. Minute einen – zugegebenermassen äusserst bescheiden getretenen – Elfmeter von Morten Hjulmand.
Kalmurza avancierte damit zum jüngsten Torhüter, der in der Geschichte der «Königsklasse» je einen Penalty gehalten hat. Mit 18 Jahren und 96 Tagen ist er zudem der drittjüngste Goalie, der je in der Champions League aufgelaufen ist. Nur Maarten Vandevoordt (Genk/2019) und Mile Svilar (Benfica/2017) waren noch etwas jünger.
Der andere Penalty-Held ist verletzt
Qairat Almaty verfügt mit dem 32-jährigen Aleksandr Zarutskiy und dem 21-jährigen Temirlan Anarbekov eigentlich noch über zwei andere Torhüter. Beide sind derzeit aber verletzt, weshalb Kalmurza bei der CL-Premiere der Kasachen nun zum Handkuss kam.
Dass Qairat überhaupt den Sprung in die Ligaphase der Champions League geschafft hat, hat es zu einem Grossteil Anarbevok zu verdanken. In den Playoffs machte sich dieser im Penaltyschiessen gegen Celtic Glasgow mit drei gehaltenen Elfmetern zum Helden. Bitter: Die aktuelle Verletzung zog sich Anerbevok erst vergangenen Sonntag in der heimischen Meisterschaft zu.