Resultattechnisch erinnerte die Niederlage von YB gegen Manchester City ans Auftaktspiel gegen RB Leipzig. Zum Start der Gruppenphase unterlagen die Berner zuhause im Wankdorf ebenfalls mit 1:3.
Und es gibt eine weitere Parallele: Nach dem Führungstreffer der Gäste war es beide Male Meschak Elia, der für den Schweizer Meister zum 1:1 ausglich – wenn auch sein Treffer gegen die «Citizens» noch um einiges sehenswerter war als derjenige gegen den Bundesliga-Klub.
Auch das Fazit fiel nach beiden Niederlagen ähnlich aus: Es wäre mehr dringelegen. Wobei hier der wohl entscheidende Unterschied ins Spiel kommt. Waren es gegen Leipzig Kleinigkeiten gewesen, für die YB ordentlich Lehrgeld bezahlt hatte, war Manchester City für die Berner schlicht eine Nummer zu gross.
Das heisst aber nicht, dass YB seine Haut gegen den Triple-Gewinner der vergangenen Saison nicht teuer verkaufte. Im Gegenteil. «Wenn du die Chancen nicht machst, bekommt der Gegner Selbstvertrauen. Nach dem Ausgleich war das Spiel für ein paar Minuten offen», konstatierte Manuel Akanji, der die Gäste aus England kurz nach der Pause in Führung geschossen hatte.
Wicky, Itten und Lauper sind sich einig
Raphael Wicky fasste es an der Medienkonferenz folgendermassen zusammen: «Resultatmässig sind wir enttäuscht, auf die Leistung dürfen wir aber auch ein bisschen stolz sein.» Man hätte gegen eine solche Mannschaft wie Manchester City schlicht das perfekte Spiel machen müssen, um etwas zu holen.
«Perfekt heisst, dass jeder über sich hinauswächst, dass man seine Möglichkeiten extrem effizient nutzt, dass man keine Standardtore kriegt und gleichzeitig muss man auch hoffen, dass der Gegner nicht so effizient ist. Vieles ging auf, einiges nicht», so der Trainer der Young Boys, der von seinem Team den geforderten mutigen und solidarischen Auftritt gesehen hatte.
Auch Cedric Itten schlug in die gleiche Kerbe. Abgesehen vom Resultat sei er sehr zufrieden mit der Leistung der Berner. Dass zwei der drei Gegentore nach einem Standard respektive einem Penalty zustande gekommen waren, fuchste den Stürmer. «Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass wir gut im Spiel sind, dass etwas drinliegt. Insgesamt ist es aber klar, dass man etwas Glück braucht», so Itten.
Für Manchester City hiess das Glück Erling Haaland. Nachdem der norwegische Stürmerstar in der laufenden CL-Kampagne bisher Ladehemmungen gehabt hatte, avancierte er ausgerechnet gegen YB mit zwei Toren zum Matchwinner. Pech für die Berner.