Es war verblüffend, wie abgeklärt die zuletzt so gescholtenen Young Boys gegen Galatasaray den Einzug in die Champions League definitiv machten. Im hitzigen Hexenkessel blieben die Berner cool – egal, ob es von den Rängen Becher regnete oder sich der Gegner zu Tätlichkeiten und Rudelbildungen hinreissen liess. Am Ende behielt der Schweizer Meister gegen die hochdekorierte türkische Star-Truppe die Oberhand.
Entsprechend stolz waren die Protagonisten anschliessend im Interview mit SRF:
- Trainer Patrick Rahmen: «Es ist eine riesen Freude. Wir mussten untendurch, sind in der Meisterschaft nicht, wo wir sein wollen. Man sieht, wie unberechenbar der Sport ist. Wichtig war, ruhig zu bleiben, zusammenzuarbeiten. Schon beim Aufwärmen war es extrem laut. Wir haben mit giftigen Momenten gerechnet, die sind aber an uns abgeprallt. In der 1. Halbzeit war die Chancenauswertung ein Manko. Aber solange hinten die Null stand, blieben wir voll im Plan. Alle Aufwände der letzten Woche sind heute belohnt worden.»
- Goalie Marvin Keller: «Wir haben uns gut darauf vorbereitet. Es war ein cooles Erlebnis und eine verdiente Quali. Wir wussten, dass sie in der 2. Halbzeit kommen müssen. Da haben wir solidarisch verteidigt, praktisch nichts zugelassen. Grosses Kompliment an die ganze Mannschaft. Hier zu Null zu spielen, schafft nicht jeder.»
- Torschütze Alan Virginius: «Wir waren bereit – physisch und mental. Teilzunehmen an der Champions League ist ein Traum. Ich würde am liebsten gegen Real Madrid spielen. Auch wenn es ein sehr harter Gegner wäre.»
- Stürmer Silvère Ganvoula: «Wir wussten, dass es schwierig wird gegen ihre Fans. Es blieb bis zum Schluss heiss. Aber wir haben uns auf uns konzentriert. Es ist wirklich ein Traum, der wahr wird. Das macht Freude.»
- Mittelfeldspieler Sandro Lauper: «Vor diesen Spielen hätten nicht viele mit uns gerechnet. Wir spielten in der 2. Halbzeit defensiver, als wir wollten. Da hätten wir mehr hinten herausrücken sollen. Doch wir haben es immer gut verteidigt, sie sind kaum zu guten Chancen gekommen. Am Ende war es wichtig, dass wir kein Gegentor kassiert haben.»