Mit dem 3:2 am Mittwochabend gegen Ferencvaros darf YB-Trainer David Wagner zufrieden sein. Nach frühem Rückstand und roter Karte konnte sein Team den Schaden mehr als in Grenzen halten und mit einer guten Ausgangslage ins Rückspiel in einer Woche in Ungarn steigen.
Der Sieg gelang YB vor allem dank drei Komponenten, die für Wagners Stil stehen, ein Team zu führen:
- gesunde Mannschafts-Moral
- Einsatzwille
- überzeugender Offensivfussball
All diese Faktoren stimmen beim zuletzt 4-fachen Schweizer Meister unter dem neuen Coach schon nach wenigen Wochen.
Erst zweimal zu Null gespielt
Die Kehrseite der Medaille ist jedoch die Abwehr: Auch gegen den ungarischen Titelträger konnte YB ein Gegentor nicht verhindern. Nach einem haarsträubenden Fehler im Aufbau von Mohamed Ali Camara und wegen Franck Bolis Knaller in der Schlussphase zum 2:3-Endstand waren es am Schluss gar zwei.
Es ist dies das frühe Spiegelbild einer noch jungen Saison: YB steht in der Abwehr oft wacklig und hat Mühe, die «0» zu halten. So kassierten die Berner in den bisher 9 Pflichtspielen der neuen Spielzeit 11 Gegentore – und liessen dabei noch deutlich mehr Gross-Chancen zu. Nur im Hinspiel gegen Slovan Bratislava in der 2. Quali-Runde zur Champions League sowie am 2. Spieltag der Super League gegen GC blieb man ohne Gegentreffer.
Voller Fokus auf Ferencvaros
Dass YB bislang mit einem blauen Auge davongekommen ist, verdankt «Gelb-Schwarz» den eingangs erwähnten Eigenschaften, für die Wagners Spiel steht. Stellt man die Fehler in der Abwehr aber nicht bald ab, könnte es mit stärkeren Gegnern bald einmal gefährlich werden.
Weil die Partie gegen Lugano zugunsten einer besseren Vorbereitung für YB verschoben wurde – wie übrigens auch die Liga-Partie von Ferencvaros –, heisst der nächste Gegner am kommenden Dienstag schon wieder Budapest. Verhindern die Young Boys dann einen Gegentreffer, stehen sie in der Champions League, denn ein Unentschieden reicht. Es gibt wahrlich schlechtere Motivationsspritzen für solide Abwehrarbeit.