- YB gewinnt das CL-Playoff-Hinspiel im Wankdorf gegen Ferencvaros Budapest trotz eines frühen Platzverweises mit 3:2.
- Vincent Sierro und Ulisses Garcia erzielen dabei in Unterzahl die Tore vom 1:1 zum 3:1.
- Zu reden geben zwei strittige Szenen in der 1. Halbzeit.
- Das Rückspiel in Ungarn findet am kommenden Dienstag um 21:00 Uhr statt.
Mitten in die YB-Glückseligkeit folgte in der 82. Minute dann doch noch ein Dämpfer. Franck Boli erzielte für Ferencvaros Budapest ziemlich aus dem Nichts den 2:3-Anschlusstreffer. Danach wurde es noch ein paar Mal hektisch vor Goalie Guillaume Faivre – doch der Schweizer Meister brachte den Sieg über die Zeit.
YB geht damit mit einer guten Ausgangslage ins Rückspiel vom kommenden Dienstag in Ungarn. Bereits ein Remis genügt den Bernern zum zweiten Vorstoss in die CL-Gruppenphase in der Klubgeschichte.
Eine komplett verrückte halbe Stunde
Die gut 15'000 Zuschauer im Wankdorf waren Zeugen eines denkwürdigen Champions-League-Abends geworden. Vor allem die erste Halbzeit war nichts für schwache Nerven gewesen und hatte alles beinhaltet: Vier gelbe Karten, einen Platzverweis, einen verschossenen Penalty und drei Tore. Aber der Reihe nach:
- 14. Minute : Nach einem YB-Einwurf spielt Mohamed Ali Camara als letzter Mann einen kapitalen Fehlpass. Der Ivorer Boli lässt sich nicht zweimal bitten und haut das Leder in die Maschen.
- 16. Minute: Die Antwort der Berner lässt nicht lange auf sich warten. Meschack Elia zieht von ausserhalb des Sechzehners ab, Christian Fassnacht lenkt den Ball unhaltbar zum 1:1 ab.
- 22. Minute: Ferencvaros' Ihor Charatin steigt im Mittelfeld rüde gegen Jordan Siebatcheu ein – und ist mit der gelben Karte noch gut bedient.
- 25. Minute: Drei Minuten später hat Silvan Hefti weniger Glück. Seine Intervention im Strafraum gegen Endre Botka wird mit Penalty und glatt Rot bestraft. Ein harter Entscheid des schottischen Schiedsrichters William Collum.
Strittige Szenen
- 27. Minute: Myrto Uzuni setzt den Penalty an den Innenpfosten. Zwar landet der Ball im Nachgang trotzdem im Netz. Der VAR entscheidet aber auf Freistoss für YB.
- 40. Minute: YB kämpft in Unterzahl beherzt weiter und belohnt sich kurz vor der Pause mit dem 2:1. Eine Flanke von Ulisses Garcia wird von Ferencvaros-Keeper Dénes Dibusz nur ungenügend geklärt. Vincent Sierro fasst sich aus 19 Metern ein Herz und trifft in den Winkel.
Die 2. Halbzeit hatte dann nicht mehr ganz so viel Spektakel in petto, aber ein weiteres YB-Glanzlicht: In der 65. Minute schnappte sich Garcia 40 Meter vor dem Tor den Ball und tankte sich durch die ungarische Defensive bis zur Strafraumgrenze vor. Dort zog der Verteidiger ab und traf herrlich zum 3:1 in die rechte, untere Ecke.
Eine beeindruckende Teamleistung
Mit einer eindrücklichen Willensleistung und spielerischer Klasse hatte sich YB in Unterzahl vom 1:1 zum 3:1 gekämpft. Das späte 2:3 war dann zwar noch ein kleiner Dämpfer. Doch unter dem Strich bleibt festzuhalten: Die Mannschaft von David Wagner trotzte allen Widrigkeiten und wird am nächsten Dienstag mit breiter Brust und einem kleinen Polster in Budapest auflaufen dürfen.